Wissen Ein Pilz wird zur Gefahr für Fledermäuse

Greifswald · (np) Der wahrscheinlich aus Europa in Nordamerika eingeschleppte Pilz Pseudogymnoascus destructans verursacht in den USA und in Kanada ein Massensterben unter Fledermäusen. In den vergangenen zehn Jahren sind in Nordamerika über sechs Millionen Tiere in ihren Winterquartieren am sogenannten Weißnasensyndrom verendet. Europäischen Fledermäusen könne der Pilz vergleichweise wenig anhaben, erklären Biologen der Universität Greifswald. Sie vermuten, dass sich die europäischen Tiere an den Pilz angepasst haben.

  Der Weißnasenpilz ist für Fledermäuse lebensgefährlich.

Der Weißnasenpilz ist für Fledermäuse lebensgefährlich.

Foto: picture-alliance/ dpa/Science

(np) Der wahrscheinlich aus Europa in Nordamerika eingeschleppte Pilz Pseudogymnoascus destructans verursacht in den USA und in Kanada ein Massensterben unter Fledermäusen. In den vergangenen zehn Jahren sind in Nordamerika über sechs Millionen Tiere in ihren Winterquartieren am sogenannten Weißnasensyndrom verendet. Europäischen Fledermäusen könne der Pilz vergleichweise wenig anhaben, erklären Biologen der Universität Greifswald. Sie vermuten, dass sich die europäischen Tiere an den Pilz angepasst haben.

Die Pilzinfektion, die zu eigentümlichen weißen Flecken auf den Nasen der Tiere führt, war erstmals im Winter 2006 bei New York entdeckt worden. Innerhalb von zehn Jahren habe sich die tödliche Krankheit über den halben nordamerikanischen Kontinent ausgebreitet, berichtet die Hochschule. Millionen Fledermäuse seien eingegangen, in einigen Regionen seien ganze Arten ausgestorben.

Die Infektionen können den Bestand schwer dezimieren, weil die meisten Fledermäuse nur einmal jährlich Nachwuchs bekommen. „Wir gehen davon aus, dass der Weißnasenpilz schon sehr lange in Europa sein muss“, sagt Sebastien Puechmaille vom Zoologischen Institut in Greifswald. Als Nächstes wollen die Forscher herausfinden, wann und aus welcher Region der Erreger nach Nordamerika verschleppt wurde.

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