Wissen Ein Flohkrebs überrascht die Wissenschaft

Bremerhaven · (np) Wenn von neuen Tierarten in unseren Breitengraden die Rede ist, dann sind das meist Zuwanderer aus anderen Regionen der Welt. Doch bei der Entdeckung, über die Biologen des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) und der Universitäten Oldenburg und Potsdam berichten, handelt es sich um eine einheimische Art, die offenbar bisher schlicht und einfach übersehen worden ist.

 Biologen des Alfred-Wegener-Instituts haben diesen weniger als zwei Zentimeter großen Flohkrebs als neue Art identifziert.

Biologen des Alfred-Wegener-Instituts haben diesen weniger als zwei Zentimeter großen Flohkrebs als neue Art identifziert.

Foto: Alfred-Wegener-Institut/Alfred-Wegener-Institut / Jan Beermann

Bei einer Größe von nur ein bis zwei Zentimetern ist das erklärlich, kommt bei der leuchtend roten Farbe der Tiere aber trotzdem überraschend.

 Die Forscher entdeckten die neue Flohkrebsart über eine Erbgutanalyse. Die auf den Namen Epimeria frankei getauften Tiere leben in der Regel in etwa 100 Metern Wassertiefe auf dem Meeresboden, erklärt Michael Raupach von der Universität Oldenburg. Auch für die Experten sei die Entdeckung eine Überraschung gewesen, erklärte Jan Beermann vom AWI. „Man rechnet nicht unbedingt damit, in der Nordsee noch auf unbekannte Arten zu stoßen.“

Die Forscher machten es sich bei der Analyse nicht leicht. Von der ersten Vermutung, bis zu der Bestätigung, dass es sich um eine bislang unbekannte Art handelt, seien sechs Jahre verstrichen. Die neue Entdeckung mache auf der anderen Seite aber auch deutlich, dass die Vielfalt des Lebens im Meer nicht unterschätzt werden dürfe.

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