Exoplaneten Diese schwierige Suche nach der zweiten Erde

Heidelberg · (np) Knapp 4000 Exoplaneten, Himmelskörper in fremden Sonnensystemen, haben die Astronomen bisher gefunden. Und mit jeder neuen Entdeckung wächst die Hoffnung, eine zweite Erde zu entdecken. Doch Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Astronomie dämpfen nun hochfliegende Erwartungen. Die Suche nach Anzeichen von Leben auf einem fernen Planeten dürfte sehr viel schwieriger sein als bisher angenommen.

 Die Suche nach Leben auf den bisher entdeckten Planeten fremder Sonnen dürfte viel komplizierter sein als gedacht.

Die Suche nach Leben auf den bisher entdeckten Planeten fremder Sonnen dürfte viel komplizierter sein als gedacht.

Foto: dpa/M. Weiss

(np) Knapp 4000 Exoplaneten, Himmelskörper in fremden Sonnensystemen, haben die Astronomen bisher gefunden. Und mit jeder neuen Entdeckung wächst die Hoffnung, eine zweite Erde zu entdecken. Doch Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Astronomie dämpfen nun hochfliegende Erwartungen. Die Suche nach Anzeichen von Leben auf einem fernen Planeten dürfte sehr viel  schwieriger sein als bisher angenommen. 

Die direkte Beobachtung eines Planeten ist mit heutiger Technik praktisch unmöglich. Die Wissenschaftler müssen sich bei ihrer Analyse auf die korrekte Interpretation von Indizien verlassen. Dabei spielen Gase eine wichtige Rolle. Die Forscher suchen nach Substanzen in der Atmosphäre, die typischerweise von Lebewesen produziert werden. Dazu gehört Sauerstoff – präziser Ozon, ein Molekül, das aus drei Sauerstoffatomen besteht. Da Ozon schnell durch chemische Reaktionen mit anderen Substanzen abgebaut wird, kann eine Ozonschicht um einen Planeten nur existieren, wenn es laufend Nachschub gibt.

Die Forscher des Max-Planck-Instituts kommen nun allerdings in Computersimulationen zum Ergebnis, dass Ozon in der Atmosphäre der bisher gesichteten Exoplaneten extrem schwierig zu finden sein dürfte. Die bisher bekannten, möglicherweise erdähnlichen Planeten umkreisen ihre Sonnen auf sehr engen Bahnen. Das führt zu einer „gebundenen Rotation“, die Planeten wenden ihrem Zentralstern dabei immer dieselbe Seite zu. Es gibt also  eine ständige Tagseite, auf der anderen Seite herrscht ewige Dunkelheit. Das beeinflusse die atmosphärischen Strömungsmuster so stark, dass sich Ozon in bestimmten Atmosphärenschichten konzentriere und deshalb bei Messungen möglicherweise nicht nachweisbar sei.

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