Besuch aus der Tiefe des Alls Meteoritenschauer vom Kleinplaneten Vesta
Zürich · (np) Vor knapp fünf Milliarden Jahren bildete sich unsere Sonne aus einem Staub- und Gasnebel. Um sie herum kreiste fortan eine Scheibe unverbrauchter Reste dieser Wolke.
Mit der Zeit klumpte der Staub zusammen, aus Krümeln wurden Brocken und aus ihnen entstanden am Ende die heutigen Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars, aber auch hunderttausende Asteroiden. Zu den größten zählt der Asteroid Vesta. Durch Kollisionen im Asteroidengürtel wurden in der Folge immer wieder Trümmer ins All geschleudert, die teilweise als Meteoriten auf die Erde fielen. Und deshalb findet sich bis heute bei uns Gestein dieser Himmelskörper, erklärt die ETH Zürich. Dort sind Wissenschaftler einer Gruppe um die Professorin Maria Schönbächler überzeugt, Brocken des Asteroiden Vesta identifiziert zu haben, der die Sonne im zweieinhalbfachen Abstand der Erde umkreist. Sie untersuchten fünf Meteorite, die als Mesosideriten bezeichnet werden und über 4,5 Milliarden Jahre alt sind. Sie sind damit älter als die Erde. Die Forscher gehen wegen ihrer Zusammensetzung und Struktur davon aus, dass sie beim Zusammenprall eines Asteroiden mit Vesta entstanden, der dabei eine Bresche bis in den Kern schlug. Auf die Herkunft der Meteorite schlossen die Schweizer Forscher durch Vergleich mit Messwerten der Nasa-Raumsonde Dawn, die 2011 Daten zum geologischen Aufbau des Zwergplaneten Vesta sammelte. Auf Fotos von Vestas Südpol seien eine Verdickung der Kruste und zwei jüngere Einschlagkrater zu erkennen, wo lange nach der Ablagerung des Kollisionsmaterials kleine Himmelskörper einschlugen und möglicherweise Teile ins All schleuderten. Diese Brocken könnten dann als Meteoriten auf der Erde gelandet sein.