Der Schatz in der Saar In der Saar schwimmen Millionen Euro

Saarbrücken · Das Flusswasser enthält Lithium, den wichtigsten Rohstoff für Akkus. Energieforscher des Instituts für Neue Materialien in Saarbrücken untersuchen ein Verfahren, um diese Substanz aus dem Wasser zu gewinnen.

  Mit solchen Filtern testet Volker Presser am Innovationszentrum des Instituts für Neue Materialien Verfahren, um Lithium aus Grubenwasser zu gewinnen.

Mit solchen Filtern testet Volker Presser am Innovationszentrum des Instituts für Neue Materialien Verfahren, um Lithium aus Grubenwasser zu gewinnen.

Foto: Iris Maria Maurer

Der Bergbau hat das Saarland im 20. Jahrhundert reich gemacht. Seine Hinterlassenschaften könnten dem Land im 21. Jahrhundert wieder Millionen bescheren. Denn aus den stillgelegten Gruben sprudelt ein Rohstoff, der im 21. Jahrhundert so begehrt ist, wie es die Kohle im 20. Jahrhundert war: Lithium, der Energieträger des Elektro-Zeitalters. Die folgenden Zahlen sind geschätzt, weil es noch zu wenige präzise Messungen gibt, doch die Größenordnungen stimmen: Bis zu 1000 Tonnen Lithium fließen jedes Jahr in der Saar davon. Die Preise für das Alkalimetall schwankten in der jüngeren Vergangenheit zwischen 10 000 und 20 000 Euro pro Tonne. Folglich fließt Lithium im Wert bis zu 20 Millionen Euro im Jahr die Saar hinunter. Die Rechnung könnte aber auch so aufgemacht werden: Aus der Lithium-Fracht des Flusses ließe sich in jedem Jahr Material für eine fünfstellige Zahl von Hochleistungsakkus großer Elektroautos gewinnen. Deren Preise sind ebenfalls fünfstellig. So kalkuliert ergeben sich Beträge ab 100 Millionen Euro.