Künstliche Intelligenz muss auf den Prüfstand Saarbrücker Gütesiegel für KI-Software

Saarbrücken · Viele Menschen misstrauen KI-Software. Informatiker des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken wollen das ändern. Sie entwickeln einen Software-TÜV für diese Programme. Vor allem das autonome Auto soll davon profitieren.

Philipp Slusallek entwickelt am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken einen Simulator für die Steuersoftware autonomer Autos. Ziel ist ein Gütesiegel für sichere Computerprogramme.

Foto: Iris Maria Maurer

Wenn von der Zukunft des Autos die Rede ist, sind in PR-Videos oft glückliche Menschen in futuristischen Fahrzeugen zu sehen, die in ihren autonomen Elektromobilen abgasfrei von A nach B kutschiert werden. Die Realität sieht freilich anders aus. Der Elektro-Anteil der Kraftfahrzeuge in Deutschland kratzt laut Kraftfahrtbundesamt an der 1,5-Prozent-Marke – aber er wächst immerhin. Das autonome Auto ist dagegen ins Schleudern geraten. 45 Prozent der Deutschen wollen nach ADAC-Angaben in ihrem Auto nicht zum Beifahrer degradiert werden. Sie lehnen den Einsatz computergesteuerter Autopiloten im fließenden Verkehr ab oder fürchten Hackerangriffe. Das Marktforschungsunternehmen Prognos geht davon aus, dass selbst im Jahr 2050 maximal ein Fünftel aller in Deutschland gefahrenen Kilometer automatisiert zurückgelegt werden – obwohl dann bereits die Hälfte der Fahrzeuge dazu in der Lage sein dürfte.