Guter Schutz für wenig Geld Diese Masken filtern die meisten Viren aus der Luft

Marburg · (byl) Atemschutzmasken mit FFP2-Zertifikat können in der Theorie 98 Prozent aller Viren aus der Atemluft filtern. In der Praxis kommen sie nur auf 65 Prozent, zeigt eine Untersuchung der Uni Marburg.

 Einfache OP-Masken haben eine deutlich bessere Schutzwirkung als erwartet.

Einfache OP-Masken haben eine deutlich bessere Schutzwirkung als erwartet.

Foto: dpa/Vesa Moilanen

Trotzdem schneiden sie in einem Vergleichstest der Hochschule unter allen Maskentypen am besten ab. Am schlechtesten wirkten danach Stoffmasken. Die fünf untersuchten Maskentypen seien nicht nur in den üblichen Labortests getestet worden, sondern an einem im 3-D-Druck angefertigten Modellkopf auch unter Alltagsbedingungen. „Die Attrappe erhielt einen Überzug aus Gummi, so dass sich damit der Sitz der Maske auf einer hautähnlichen Oberfläche imitieren lässt“, sagt Christian Sterr von der Marburger Hochschule. Obwohl Masken nach dem KN95-Standard ähnliche Eigenschaften wie die FFP2-Variante haben, hätten sie im Praxistest auf dem Kunstkopf nur durchschnittlich 41 Prozent erreicht.

Bei normalen OP-Masken sei das Testergebnis dagegen unter Echtbedingungen überraschend positiv ausgefallen. Ihr Material sei zwar schlechter als das von FFP2- und KN95-Atemschutz, die Masken wirkten vor dem Gesicht aber besser als erwartet. Sie filterten 47 Prozent der Partikel aus der Luft und hätten zudem den geringsten Atemwiderstand aller untersuchten Modelle. Fazit der Marburger Forscher: Die Filterleistung des Materials allein sagt nichts über die Wirkung einer Maske. Bei hohem Atemwiderstand bildeten sich schnell Lecks, besonders wenn der Mund-Nasenschutz schlecht sitze.

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