Corona Chronische Müdigkeit durch Covid-19

Würzburg · Forscher rätseln über Ursachen der Langfristfolgen einer Corona-Infektion - Muskelschmerzen und Nervenstörungen.

 Nach der aktuten Phase einer Covid-19-Infektion leidet eine ganze Reihe Patienten unter rätselhaften Langfristfolgen.

Nach der aktuten Phase einer Covid-19-Infektion leidet eine ganze Reihe Patienten unter rätselhaften Langfristfolgen.

Foto: dpa/Fabian Strauch

(np) Covid-19 ist eine heimtückische Krankheit. Neben den unmittelbaren Folgen der Infektion, welche die Medizin heute viel besser behandeln kann als zu Beginn der Pandemie, kommen Symptome, zu deren Auslösern wenig bekannt ist. Eine Infektion mit dem Corona-Virus kann zu Schlafstörungen führen, berichten zum Beispiel Forscher der Uni Innsbruck nach Untersuchungen im Schlaflabor.

An der Uni Würzburg untersuchen Wissenschaftler das Chronische Erschöpfungssyndrom, das nach einer Infektion auftreten kann. Die Patienten fühlen sich ständig müde und erschöpft. Dazu kommen Muskelschmerzen, Nervenstörungen und grippeähnliche Symptome.

Zu den Ursachen des Chronischen Erschöpfungssyndroms, das auch bei anderen Krankheiten vorkommt, weiß die Wissenschaft nur wenig zu sagen. Viele Faktoren stehen als Auslöser unter Verdacht – weil es aber keine sicheren Erkenntnisse gibt, gibt es auch keine Therapie. Während der Großteil der Covid-19-Patienten die Krankheit vergleichsweise glimpflich überstehe, klage ein kleiner Prozentsatz über Beschwerden, die dem Chronischen Erschöpfungssyndrom sehr ähnelten, erklärt die Würzburger Hochschule. Dann sprechen Mediziner von „Long Covid“ oder dem „Post-Covid-Syndrom“. Die Weltgesundheitsorganisation WHO habe das Leiden inzwischen als eigenständige Erkrankung eingestuft, erklärt die Uni Würzburg.

An der Würzburger Hochschule sucht Dr. Bhupesh Prusty nach dem Auslöser dieses Leidens. Er hat dabei das Humane Herpes-Virus-6 (HHV-6) im Verdacht. Es integriere sich ins menschliche Erbgut und könne dort so lange „schlafen“, bis es durch andere Infektionserreger wieder aktiviert wird, berichtet die Uni Würzburg. Es sei möglich, dass auch eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus zu diesem Effekt führe.

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