Hirninfarkt Der Schlaganfall ist besonders heimtückisch

Erlangen/Würzburg · Viele Patienten erleiden binnen fünf Jahren einen zweiten Anfall. Doch das Risiko ist ungleich verteilt.

 Zu hoher Blutdruck gilt als einer der größten Risikofaktoren für den Schlaganfall.

Zu hoher Blutdruck gilt als einer der größten Risikofaktoren für den Schlaganfall.

Foto: dpa/Bernd Weissbrod

(np) Etwa 200 000 Menschen erleiden in Deutschland in jedem Jahr einen Schlaganfall. Das entspricht beinahe der Zahl der Einwohner Saarbrückens. Der Schlaganfall ist heimtückisch. Fast jeder zweite Patient stirbt innerhalb von fünf Jahren an seinen Folgen – das Risiko ist bei Frauen mit 50 Prozent etwas höher als bei Männern (42 Prozent). Bei jedem fünften Patienten komme es in diesem Zeitraum zu einem neuerlichen Anfall, berichten Forscher der Universitäten Erlangen-Nürnberg und Würzburg.

Das Risiko sei dabei allerdings nicht für alle Patienten gleichermaßen hoch, erklärt das Forscherteam um Professor Peter Kolominsky-Rabas, Viktoria Rücker und Professor Peter Heuschmann. Es untersuchte den sogenannten ischämischen Schlaganfall. Er wird durch den Verschluss einer Ader im Gehirn ausgelöst. Häufig ist ein Blutgerinnsel de Ursache. Die Forscher werteten Daten von insgesamt 3346 Patienten des Erlanger Schlaganfall-Registers (ESPRO) aus den Jahren 1996 bis 2015 aus. Das Ergebnis zeige, dass Menschen nach einem sogenannten kardioembolischen Schlaganfall besonders gefährdet seien. Diese Variante des Schlaganfalls kann durch Vorhofflimmern verursacht werden. Am niedrigsten sei die Gefahr für Patienten, deren Schlaganfall auf den Verschluss kleiner Arterien zurückgeht. Sie hätten die höchste Überlebenswahrscheinlichkeit.

Insgesamt habe sich in den vergangenen Jahrzehnten die Überlebenswahrscheinlichkeit bei den häufigsten Formen des Schlaganfalls verbessert. Das sei einerseits auf verbesserte Therapien und andererseits auf die Einrichtung spezieller Schlaganfallstationen in den Krankenhäusern zurückzuführen.

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