Wie Mediation Konflikte nachhaltig bewältigen kann Wie Mediation Konflikte nachhaltig bewältigen kann

"Die Mediation sorgt in vielen Fällen für Win-win-Situationen", sagt der Neunkircher Rechtsanwalt und Mediator Stephan Schmidt-Jochum. Aber vielen ist sie noch nicht hinreichend bekannt.

 Rechtsanwalt & Zertifizierter Mediator.

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Neben dem Schlichtungsverfahren bietet die Mediation eine Möglichkeit, Konflikte außerhalb von Gerichtssälen beizulegen. Meist geht das schneller und kostet weniger Geld. Es gibt viele Bereiche, in denen auch eine Mediation zur Lösung führen kann: Konflikte in der Ehe/Familie, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Konflikte am Arbeitsplatz, zwischen Gesellschaftern, Erben usw.

Die Mediation ist eine Möglichkeit, Konflikte nachhaltig zu bewältigen. Von allen Methoden, wie mit Konflikten umgegangen wird, ist sie sicherlich die modernste. Während in Gerichtsverfahren Urteile gefällt werden, mit denen zumindest eine Seite nicht zufrieden ist oder Vergleiche abgeschlossen werden, die oft nur schlechte Kompromisse darstellen, führt die Mediation in sehr vielen Fällen zu Win-win-Lösungen. Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass in der Mediation nicht nach Recht oder Unrecht, nicht nach Schuld oder endgültigen Wahrheiten geforscht wird, sondern dass in einem geordneten Verfahren die Konfliktparteien in den Stand versetzt werden, selbst die für sie passende Lösung zu finden.

Die Aufgabe der Mediatoren bzw. des Mediators ist dabei, die Gesprächsfähigkeit der Konfliktparteien wiederherzustellen und zu stärken. Am Ende jeder Mediation steht eine Verabredung, die rechtlich bindend und notfalls sogar auch vollstreckbar ist. Eine Mediation kann mit zwei Konfliktparteien stattfinden – etwa Trennungs- und Scheidungsmediation – oder auch mit größeren Gruppen, wie etwa Erbengemeinschaften.

Die Aufgabe des Mediators im Verfahren ist es, den Verständigungsprozess zu fördern. Er ist dabei neutral und nimmt die Sichtweise der Konfliktparteien gleichwertig und gleichmäßíg wahr. Der Mediator, aber auch die Konfliktparteien sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Dauer des Verfahrens hängt von der Komplexität des Problems ab. Eine Kurzzeitmediation kann in nur wenigen Stunden zum Erfolg führen; eine Langzeitmediation braucht mit unter mehrere Sitzungen von 1 ½ bis 2 Stunden.

Idealerweise sollten sich die Konfliktparteien im Vorfeld des Verfahrens auf eine Mediatorin oder auf einen Mediator einigen. Mediatoren finden sich unter anderem auf den Internetseiten des Deutschen Anwaltvereins (DAV) oder auch des Saarländischen Anwaltvereins (SAV). Dort kann man auch eine Liste der Mediatorinnen und Mediatoren anfordern. Viele sind bereit, zunächst in einem Sondierungsgespräch auch kostenlos zu informieren.

sho

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