Was die Kommunen gegen Leerständen tun können Was die Kommunen gegen Leerständen tun können

In vielen Metropolen mangelt es an bezahlbarem Wohnraum, aber es gibt auch rasch wachsende Gemeinden.

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Foto: SZ

Vor allem in abgelegenen Regionen sind die Menschen nicht selten mit Leerstand und Verfall konfrontiert.
Der demografische Wandel in Deutschland macht sich immer weiter bemerkbar: Die Menschen werden immer älter, die Zahl der junge Menschen nimmt dagegen ab, gleichzeitig kommen immer mehr Zugewanderte dazu. Dies macht sich besonders in den dünner besiedelten ländlichen Regionen bemerkbar. Es ist eine gegenseitige Spirale: Die Nachfrage steigt, wenn Regionen wachsen. Dann folgen Neubauten und Engpässe beim Angebot. Umgekehrt hat eine schrumpfende Region mit Leerständen, sinkenden Preisen und eingeschränkter Attraktivität des Wohnumfeldes zu kämpfen.

Im schlimmsten Fall kommt es zu Abrissen und vor allem zu fehlender und so dringend benötigter Sanierung der Leerstände. Es folgt der langsam ablaufende Verfall und immer weiter zunehmende Attraktivität. Die fehlende Nachfrage zieht natürlich weitere Konsequenzen nach sich. Der Wert der Wohnungen fällt durch nicht getätigte Investitionen in Substanz und Ausstattung ins schier Bodenlose. Mit Geburtenrückgang und Abwanderung ist die Überalterung in den schrumpfenden Gebieten noch deutlicher zu spüren. Das soziale Gefüge in diesen ländlichen Regionen kann sich ebenfalls stark ändern.

Immer mehr kleinere Kommunen gehen dazu über, verödete und ausgelebte Ortskerne neu zu gestalten und zu beleben. Dies geschieht unter anderem durch Förderung der Sanierung von Altbauten und dadurch, dass man stattdessen Neubaugebiete an den Ortsrändern unterlässt. Denn das kostet nicht nur Geld, das viele Städte und Gemeinden nicht haben, sondern hat auch weitere Nachteile. Immer größere Flächen werden versiegelt und die noch vorhandene Infrastruktur und die Ortskerne veröden weiter. Experten raten dazu, das Konzept gegen Leerstände an die vor Ort gegebenen Umstände anzupassen.

Als Muster-Gemeinde gilt Hiddenhausen in Nordrhein-Westfalen. 2007 rief sie das Projekt „Jung kauft Alt – Junge Menschen kaufen alte Häuser“ ins Leben. Dabei werden Gutachten gefördert, die jungen Menschen helfen sollen, Sanierungskosten besser einzuschätzen. Familien mit Kindern erhalten zudem ein „Altbau-Kindergeld“. So konnten bislang 300 Käufe gefördert werden. In die Altbauten sind Familien mit fast 400 Kindern eingezogen. PR/bo

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