Öko-Test Günstig und ausgezeichnet – zwei Zahnpasten überzeugen mit Bestnote „sehr gut“

Service · Zahnpasta ist das Mittel der Wahl, um Karies zu bekämpfen. Was jedoch in keine Universalzahncreme gehört, sind gesundheitsgefährdende Substanzen. Öko-Test stieß in zahlreichen Produkten auf „umstrittene Stoffe“.

Zahnpasta sollte Fluorid enthalten, damit sie wirksam gegen Karies schützt. Doch einige Stoffe, die Öko-Test in Zahncremes gefunden hat, sind sehr bedenklich. (Symbolfoto)

Foto: dpa-tmn/Christin Klose
  • Öko-Test hat 48 Zahnpasten unter die Lupe genommen – Spezial-Zahncremes wie gegen Zahnstein waren nicht dabei.
  • Lediglich 13 Zahnpasten waren vollkommen frei von „umstrittenen Stoffen“, so das Fazit von Öko-Test.
  • Insgesamt 19 Zahnpasten fielen im Testbericht durch, darunter viele beliebte Markenprodukte.
  • Hinweis: Die Preise für die Markenprodukte wurden am 1. Juli 2024 in einem ausgewählten Supermarkt und bei dm erhoben. Die Preise der günstigen Eigenmarken stammen aus den jeweiligen Discounter-Filialen und wurden ebenfalls am 1. Juli 2024 ermittelt.

Grundsätzlich empfiehlt Öko-Test, stets zu Zahncremes mit Fluorid zu greifen. Dieses Salz repariert den Zahnschmelz und hilft effektiv, Karies vorzubeugen – ein Effekt, der durch über 300 internationale klinische Studien bestätigt wurde. Von fluoridfreien Naturkosmetik-Zahncremes raten die Experten hingegen ab.

Zahnpasta im Öko-Test: Umstrittener Weißmacher Titandioxid

Wer kennt es nicht? Das strahlend-weiße Hollywood-Lächeln auf den Werbeplakaten. Neben gesunden Zähnen wünschen sich viele Verbraucher auch strahlend weiße Zähne. Deshalb setzen viele Zahnpasta-Marken auf Titandioxid als Weißmacher.

Allerdings ist Titandioxid hochumstritten und in Lebensmitteln bereits EU-weit verboten. Einer Studie aus dem Jahr 2017 zufolge kann der Zusatzstoff das Immunsystem schwächen und möglicherweise erbgutverändernd und krebserregend sein. Ein Verbot von Titandioxid in Zahnpasta durch die EU-Behörden steht noch aus. Von den 48 von Öko-Test geprüften Zahncremes enthalten 21 diesen bedenklichen Stoff.

Öko-Test findet giftige Stoffe in Zahnpasta

Aber Titandioxid ist nicht der einzige problematische Inhaltsstoff, den die Tester gefunden haben. Ausgerechnet in einer fluoridfreien Bio-Zahnpasta fanden die Experten Blei. Das hochgiftige Schwermetall hat genauso wenig in einer Zahncreme verloren wie das toxische Halbmetall Arsen, das ebenfalls nachgewiesen wurde.

„Blei kann sich im Körper anreichern und gilt als Nervengift. Schon geringe Mengen können zu Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Gewichtsabnahme führen“, warnt der Testbericht. Arsen wiederum kann bereits in geringen Dosen Krebs auslösen. Beide Stoffe wurden zwar nur in sehr geringen Mengen nachgewiesen, doch die Öko-Test-Experten bemängeln, dass die Werte die als unvermeidbar geltende Menge übersteigen.

Zahnpasta-Testergebnisse: Discounter-Produkte „sehr gut“, beliebte Marken-Produkte fallen durch

Von den 17 getesteten Zahncremes, die als zertifizierte Naturkosmetik ausgewiesen sind, fielen sieben im Öko-Test durch – sechs davon erhielten sogar die schlechteste Note „ungenügend“. Auch bei den herkömmlichen Zahnpasten sind die Ergebnisse teilweise verheerend: Zwölf Zahncremes fielen durch, darunter auch beliebte Markenprodukte – eine Auswahl:

  • Odol- Med 3 Original – Note: „ungenügend“ – Preis pro 75 Milliliter: 1,17 Euro
  • Colgate Total Original – Note: „ungenügend“ – Preis pro 75 Milliliter: 2,95 Euro
  • Blend- A- Med Rundumschutz Classic – Note: „ungenügend“ – Preis pro 75 Milliliter: 2,95 Euro
  • Dentagard Kräuter – Note: „ungenügend“ – Preis pro 75 Milliliter: 0,85 Euro

Testsieger: Erfreuliche Ergebnisse bei günstigen Zahncremes

Trotz der enttäuschenden Ergebnisse bei einigen Naturkosmetik- und Markenprodukten gibt es auch positive Nachrichten: Vor allem günstige Zahnpasta-Cremes konnten die Experten von Öko-Test überzeugen. Viele dieser preiswerten Alternativen schnitten in den Tests gut ab und bieten somit eine preiswerte und effektive Option für die Zahnpflege – eine Auswahl:

  • Elkos Denta Max Fluor Fesh Zahngel (Edeka) – Note: „sehr gut“ – Preis pro 75 Milliliter: 0,39 Euro
  • Dontodent Kräuter Zahncreme (dm) – Note: „sehr gut“ – Preis pro 75 Milliliter: 0,39 Euro
  • Eurodont Zahncreme Coolfresh (Aldi) – Note: „sehr gut“ – Preis pro 75 Milliliter: 0,51 Euro
  • Dentalux 3-fach Schutz Frische Gel (Lidl) – Note: „sehr gut“ – Preis pro 75 Milliliter: 0,51 Euro

Öko-Test warnt vor zu viel Abrieb und gibt Tipp Jugendliche und Kinder

Während Fluorid vor Karies schützt, erzielt Zahnpasta ihre reinigende Wirkung durch den Abrieb der Zahnbürste und Schleifkörper in der Zahncreme. Die Abriebkraft wird mit dem sogenannten RDA-Wert (Relative Dentin Abrasion) gemessen. Dieser Wert wird jedoch von den Herstellern nicht angegeben. Zu viel Abrieb kann den Zahnschmelz schädigen. Öko-Test empfiehlt einen Idealwert von 30 bis 70 RDA, dennoch sind in der EU Zahnpasten mit einem RDA-Wert von bis zu 250 erlaubt. Wenn Sie den genauen RDA-Wert Ihrer Zahnpasta wissen möchten, müssen Sie im Internet recherchieren oder Ihren Zahnarzt befragen.

Öko-Test teilt zudem mit, dass Jugendliche und Kinder mit bleibenden Zähnen Erwachsenen-Zahncreme benutzen können, sofern diese kein Zink enthält. Eine Überdosierung von Zink kann das Immunsystem von Kindern schwächen.

Alle ausführlichen Testergebnisse zu Zahncremes von Öko-Test gibt es hier. (Bezahlschranke, Heft April/2023)

Transparenzhinweis: Dieser Artikel wurde seit seiner Erstveröffentlichung am 23. September 2023 aktualisiert und überarbeitet.