Test von Mundspülungen und Mundwässer Urteil von Stiftung Warentest – diese Mundwässer bieten „keinerlei Schutz“

Das Angebot an Mundspülungen ist groß. Doch welche Unterschiede gibt es zwischen Mundwässern und Mundspüllösungen? Hier erfahren Sie, welche Produkte vor Karies, Plaque und Zahnfleischentzündungen schützen.

  • Stiftung Warentest überprüfte 20 Mundspülungen auf Inhalt und Wirkung.
  • Unter den vier Testsiegern befinden sich die günstigsten Mundspülungen.
  • Die Urteile im Testbericht fallen vor allem für Mundwässer ernüchternd aus.

Für eine bessere Mundhygiene greifen viele Verbraucher zusätzlich zu Zahnpasta und Zahnseide zu sogenannten Mundspülungen. Dabei haben Verbraucher im Supermarkt die Wahl zwischen sogenannten Mundspüllösungen und Mundwässern – doch worin besteht der Unterschied? Stiftung Warentest erklärt: „Mundspüllösungen werden unverdünnt in den Mund genommen, Mundwässer mit Wasser verdünnt.“ Wie wirksam die Mundspülungen sind, hat die Verbraucherorganisation getestet.

So wurden die Mundspülungen getestet

Stiftung Warentest hat 20 Mundspülungen auf ihren Inhalt und ihre Wirkung überprüft. Bei 13 Produkten handelt es sich um sogenannte Mundspüllösungen, bei sieben um Mundwässer. Als zertifizierte Naturkosmetik sind zwei Mundspüllösungen und ein Mundwasser ausgezeichnet. Alle Produkte durchlaufen eine zahnmedizinische Beurteilung, in der zwei Fachleute überprüfen, ob die Spülungen tatsächlich Karies, Zahnfleischentzündungen und Plaque vorbeugen. Um eine mögliche Kariesprophylaxe durch Fluorid (35 Prozent) festzustellen, überprüften die Labore die Konzentration und Arten der Fluoride.

Auch der pH-Wert und „weitere unterstützende Wirksubstanzen“ in den Spülungen wurden analysiert. Die Vorbeugung gegen Plaque und Zahnfleischentzündungen macht ebenfalls 35 Prozent des Gesamturteils aus. Hierfür beurteilten die Experten die Konzentration antimikrobiell wirkender Inhaltsstoffe, darunter Alkohole oder Zink. Die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung (10 Prozent) sowie Deklaration und Werbeaussagen (20 Prozent) auf den Produktverpackungen wurden ebenfalls berücksichtigt.

Günstigste Mundspülungen schneiden am besten ab

Sieben Mundspüllösungen sind „gut“ und beugen Karies, Zahnfleischentzündungen und Zahnbelag vor. Auf den Spitzenplätzen landen die günstigsten Produkte von Edeka (Elkos), Kaufland (Bevola), Lidl (Dentalux) und Rossmann (Prokudent) mit 14 bis 16 Cent pro 100 Milliliter. Ebenfalls „gut“, aber etwas schlechter schneiden die teureren Markenprodukte von Listerine (1,9) und Elmex (2,1) ab. Die Mundspüllösung Odol-med 3 All in One Schutz erhält das test-Urteil „befriedigend“ (2,7).

  • „Gut“ (1,6): Edeka Elkos Denta-Max-Zahnfleischpflege Mundspülung, 89 Cent* pro 500 Milliliter.
  • „Gut“ (1,6): Kaufland Bevola Mundspülung Mint, 95 Cent* pro 500 Milliliter

*Preisabfrage im November und Dezember 2020, günstigster Onlinepreis vom 10. Oktober 2023

Mundspüllösungen eignen sich insbesondere für Personen, die „anfällig für Karies oder Zahnfleischentzündungen“ sind. Wer eine Zahnspange trägt oder aus anderen Gründen Schwierigkeiten bei der Nutzung von Zahnseide hat, kann zusätzlich zu einer fluoridhaltigen Zahnpasta „bedenkenlos eine fluoridhaltige Mundspüllösung verwenden“.

Mundwässer bieten „keinerlei Schutz“

Viele Verbraucher greifen auch in der Annahme zu Mundspülungen, dass diese vor Karies schützen würden. Um das zu gewährleisten, müssen die Spülungen jedoch eine bestimmte Menge Fluorid enthalten. Bei den getesteten Mundwässern entfällt die Kategorie Kariesprophylaxe durch Fluorid. Der Grund: „Damit die verdünnte Lösung gegen Karies wirken kann, müsste das Konzentrat deutlich mehr Fluorid enthalten als die EU-Kosmetikverordnung überhaupt erlaubt.“

  • „Mangelhaft“ (5,0): dm Dontodent Mundwasser Konzentrat, 1,15 Euro* pro 125 Milliliter
  • „Mangelhaft“ (5,0): Weleda Ratanhia-Mundwasser Konzentrat, 6,99 Euro* pro 50 Milliliter

Das teuerste Produkt von Dr. Hauschka für 8,75 Euro landet mit einem „mangelhaften“ Gesamturteil auf dem letzten Platz der Mundspüllösungen. Keines der Mundwässer konnte die Experten überzeugen. Mit Ausnahme eines „ausreichenden“ test-Urteils, erhalten alle die Note „mangelhaft“. Obwohl einige Hersteller einen Schutz vor Zahnfleischentzündungen und Plaque versprechen, stellen die Experten in keinem der Mundwässer eine ausreichende Menge der dafür nötigen Inhaltsstoffe fest. Das Fazit: „Mundwässer zum Verdünnen kann man sich sparen“.