Stiftung Warentest Nur eine Sonnencreme glänzt mit Bestnote „sehr gut (1,4)“ – diese ist auch günstig

Service · Ein Vergleichstest der Stiftung Warentest zeigt überraschendes: Zwei sehr günstige Sonnencremes sind Testsieger, eine unfassbar teure Sonnencreme fällt knallhart durch.

Nicht alle Sonnencremes sind gut: Stiftung Warentest kommt beim großen Vergleichstest 2024 zu überraschenden Ergebnissen. (Symbolbild)

Nicht alle Sonnencremes sind gut: Stiftung Warentest kommt beim großen Vergleichstest 2024 zu überraschenden Ergebnissen. (Symbolbild)

Foto: dpa/Annette Riedl
  • Die Stiftung Warentest hat 20 Sonnencremes gründlich getestet.
  • Der Testbericht fällt ernüchternd aus: Nur zehn Produkte erhielten die Bewertung „gut“ oder „sehr gut“.
  • Hinweis: Für eine bessere Vergleichbarkeit sind die Preisangaben auf 100 Milliliter bezogen.

Sonnenschutz ist nicht nur im Sommer 2024 ein wichtiges Thema, sondern das ganze Jahr über relevant, um die Haut vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen. Besonders Menschen mit empfindlicher Haut sollten bei der Wahl einer geeigneten Sonnencreme genau hinsehen. Stiftung Warentest hat in der Ausgabe Juli 2024 Sonnenschutzmittel unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist durchwachsen, aber der Test zeigt auch, dass guter Sonnenschutz nicht teuer sein muss.

Diese Sonnencremes sind „Sehr gut“ und günstig: Das sind die Testsieger 2024

Unter den für die Juli/2024-Ausgabe getesteten Produkten gibt es zwei klare Testsieger, die sowohl in der Schutzwirkung als auch im Preis überzeugen:

  • Edeka Sun D’Or Sonnenspray transparent LSF 30 – Note: „sehr gut (1,4)“ – Preis: 2,15 Euro
  • Rossmann Sunozon Sonnenspray LSF 30 – Note: „sehr gut (1,5)“ – Preis: 1,95 Euro

Beide Produkte bieten zuverlässigen UV-Schutz zu einem erschwinglichen Preis. Günstiger ist nur die Sonnenmilch der Drogeriekette Müller „Lavozon“. Diese kostet 1,63 Euro pro 100 Milliliter, schneidet im Test aber lediglich mit „befriedigend (2,9)“ ab.

Im preislichen Kontrast zu den günstigen Testsiegern stehen zwei Markenprodukte: „Eau Thermale Avène“ und „Eucerin Oil Control Dry Touch“, die zwar mit „gut (1,6)“ bewertet wurden, aber durchschnittlich über 12 Euro pro 100 Milliliter kosten.

Stiftung Warentest: Diese Sonnencremes sind „mangelhaft“ und teuer

Leider konnten nicht alle getesteten Produkte überzeugen. Sechs Sonnencremes fielen mit der Note „mangelhaft“ durch, da sie etwa den angegebenen UV-Schutz nicht einhalten. Besonders enttäuschend sind die folgenden Produkte:

  • Garnier Ambre Solaire Sonnenschutz-Milch: Diese Creme bietet keinen angemessenen Schutz vor UVA-Strahlen.
  • i+m Spray und Lush Million Dollar Sun Cream: Beide Produkte versagen sowohl beim UVA- als auch beim UVB-Schutz massiv.

Besonders problematisch sind die hohen Preise einiger dieser Produkte. Die Lush Million Dollar Sun Cream ist mit unfassbaren 42 Euro pro 100 Milliliter das teuerste Produkt im Test. Trotz des hohen Preises fiel es knallhart durch. Lush hat auf das Testergebnis reagiert und das Produkt umgehend aus dem Verkauf genommen.

Zudem wurden vier Produkte wegen des Nachweises eines kritischen Weichmachers (Di-n-hexylphthalat, DnHexP) nur mit „befriedigend“ bewertet. Diese Weichmacher wurden in den Produkten von Newkee, Ladival, Müller und Kaufland nachgewiesen, was auf eine Verunreinigung hinweist, obwohl das Gesundheitsrisiko als gering eingeschätzt wird.

Information zum Vorgehen von Stiftung Warentest beim Sonnencreme-Test

Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig Sonnenschutzmittel und vergibt Qualitätsurteile basierend auf verschiedenen Kriterien. Beim Einhalten des ausgelobten UV-Schutzes (55 Prozent) wird geprüft, ob die Produkte den angegebenen UVB- und UVA-Schutz bieten, durch Tests an freiwilligen Testpersonen und In-vitro-Tests. Kritische Inhaltsstoffe (fünf Prozent) werden auf ihre Gesundheitsgefährdung untersucht. Fünf geschulte Prüfpersonen bewerten die Anwendung (zehn Prozent) hinsichtlich Konsistenz, Verteilbarkeit und Einziehen der Produkte. Die Verpackung (zehn Prozent) wird auf Originalitätssicherung und Entsorgungs- sowie Recyclinghinweise geprüft. Schließlich wird die Deklaration (20 Prozent) auf Lesbarkeit und Übersichtlichkeit der Anwendungshinweise untersucht.

Abwertungen werden vorgenommen, wenn Produkte den ausgelobten Sonnenschutzfaktor nicht einhalten oder kritische Inhaltsstoffe enthalten. Diese Abwertungen sorgen dafür, dass Produktmängel sich deutlich auf das Gesamturteil auswirken.

Fazit: Der aktuelle Test von Stiftung Warentest zeigt deutlich, dass nicht alle Sonnencremes halten, was sie versprechen. Während einige günstige Produkte hervorragenden Schutz bieten, versagen teurere Markenprodukte teils gravierend.

Hier finden Sie alle ausführlichen Testergebnisse der Stiftung Warentest zu Sonnencreme. (Bezahlschranke, Heft Juli/2024)

(esk)