Umstrittenes Titandioxid Kinder-Zahnpasta im Öko-Test – diese Produkte sind schädlich

Damit Eltern die Zähne ihrer Kinder bedenkenlos putzen können, hat Öko-Test erneut Kinderzahnpasta getestet. Hier erfahren Sie, welche Produkte Sie lieber meiden und welche Inhaltsstoffe Sie beachten sollten.

  • Öko-Test untersucht zum zweiten Mal Kinderzahncremes.
  • Bereits im ersten Testbericht fielen fünf der 24 Kinderzahncremes durch.
  • Auch im zweiten Test enthalten drei Produkte das umstrittene Titandioxid.

Gute Zahnpflege steht und fällt nicht nur mit regelmäßigem und gewissenhaftem Zähneputzen, sondern auch mit den dafür genutzten Produkten. Um auch die Milchzähne der Kleinsten zu schützen, haben Eltern eine große Auswahl unterschiedlichster Kinderzahncremes. Doch nicht alle Produkte halten, was sie versprechen und einige von ihnen enthalten sogar den umstrittenen Farbstoff Titandioxid.

Kinderzahncremes im Test: So geht Öko-Test vor

Öko-Test hat erneut Kinderzahnpasta unter die Lupe genommen. In der Februar-Ausgabe des Magazins wurden zunächst 24 Kinderzahncremes untersucht, von denen fünf Titandioxid aufwiesen. Der Stoff wird von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit als nicht mehr sicher eingestuft und darf seit August 2022 nicht in Lebensmitteln enthalten sein. Grund hierfür ist unter anderem der Verdacht, dass Titandioxid das Erbgut schädigen könne.

Bei den Produkten handelt es sich um Kinderzahncremes, die für Kinder bis zu sechs Jahren empfohlen werden. Unter den getesteten Zahnpasten befinden sich auch zertifizierte Naturkosmetikprodukte sowie Zahncremes mit und ohne Fluorid. Die beauftragten Labore prüften die Produkte auf ihren Fluoridgehalt, da Fluorid der Vorbeugung von Karies dient.

Außerdem wurden die Zahncremes auf „giftige Schwermetalle und umstrittene halogenorganische Verbindungen“ getestet. Ob das umstrittene Titandioxid enthalten ist, prüfte Öko-Test mittels der Produktbeschreibung. Der Inhalt der Kinderzahncremes wurde zudem auf PEG/PEG-Derivate, welche „die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können“ und Maltodextrin untersucht, welches Karies begünstigt. Enthaltene synthetische Polymere, wie etwa Mikroplastik, wurden aus Umweltschutzgründen von Öko-Test beanstandet.

Darum nimmt Öko-Test Kinderzahncremes erneut unter die Lupe

Die getesteten Produkte werden vorab von Öko-Test im Handel eingekauft. Da die Arbeitsschritte bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse im Magazin mehrere Monate in Anspruch nehmen, achtet Öko-Test auf die Aktualität der Produkte. Daher fragt das Unternehmen vorab bei den Herstellern an, ob es sich bei dem eingekauften Produkt um die aktuelle Version handelt. Damit möchte Öko-Test sicherstellen, dass Verbraucher das getestete Produkt nach Veröffentlichung der Ergebnisse ebenfalls erwerben können.

Vor Beginn des ersten Tests versicherte mehrere Hersteller, ihre Kinderzahncremes zeitnah aus dem Verkauf zu nehmen, weshalb sich Öko-Test gegen eine Testung der Produkte entschied. Nach der Februar-Ausgabe erhielt Öko-Test eine Vielzahl an Nachfragen von Lesern, die um einen Test der zuvor ausgelassenen Produkte baten, darunter vor allem Zahncremes der Marke Dentinox.

Note „ungenügend“: Zahncremes von Rossmann und Dentinox enthalten umstrittene Stoffe

Öko-Test testete sechs Zahncremes, von denen drei Titandioxid enthalten. Folgende Kinderzahncremes erhielten daher die Note „ungenügend“:

  • Prokudent Kids Zahngel Erdbeer Geschmack (Rossmann)
  • Nenedent Kinderzahncreme mit Flourid (Dentinox)
  • Nenedent Kinderzahncreme homöopathieverträglich mit Flourid (Dentinox)

An Letzterer bemängelte Öko-Test zusätzlich einen zu geringen Fluorid-Gehalt. Der Wert lag bei lediglich der Hälfte der empfohlenen Menge. Dennoch merkt Öko-Test an, dass „die Gehalte der Produkte mit Fluorid tatsächlich im deklarierten Bereich liegen“. Das Unternehmen hakte aufgrund der Testergebnisse erneut bei den Herstellern nach.

Rossmann versichert bereits eine Alternative, ohne Titandioxid zu verkaufen, die die alte Kinderzahncreme ablösen soll. Öko-Test gibt an, dass auch diese „in naher Zukunft überprüft“ wird. Der Hersteller Dentinox weicht von seiner ersten Angabe ab und behauptet nun: „Das Produkt befinde sich in einem Relaunchprozess und werde ab dem dritten Quartal 2023 ohne Titandioxid erhältlich sein.“

Es gibt jedoch auch Produkte, die Eltern bedenkenlos kaufen können: Alle ausführlichen Testergebnisse zu Kinderzahncremes von Öko-Test gibt es hier. (kostenpflichtig)

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