Kindersitze unter 250 Euro Kindersitze im Test von Stiftung Warentest – ein Modell bedeutet Lebensgefahr

Ein Kindersitz muss ein Kind sicher transportieren. Welche Sitze unter 250 Euro gut abschneiden und welche Kindersitze im Test durchgefallen sind.

 Alltagsbegleiter: Der Autokindersitz soll Kindern im Straßenverkehr sicheren Transport garantieren. Deshalb wird er von der Stiftung Warentest strengstens geprüft.

Alltagsbegleiter: Der Autokindersitz soll Kindern im Straßenverkehr sicheren Transport garantieren. Deshalb wird er von der Stiftung Warentest strengstens geprüft.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Die Wahl des richtigen Kindersitzes ist vermutlich so individuell wie die Kleinen selbst. Dennoch gibt es einige Parameter, die man bei der Auswahl beachten sollte. So etwa die Änderung der Sicherheitsnorm, den Einbau und wie das Kind am sichersten fährt. Wir haben die wichtigsten Infos und die besten und günstigen Modelle für Sie zusammengefasst. Leider sind auch mehrere Sitze im Test durchgefallen. Von einem geht sogar Lebensgefahr aus.

Kindersitze im Test – Dieses Gütesiegel läuft aus

Neuere Kindersitze sind nach der i-Size-Norm geprüft und werden anhand der Körpergröße eingeteilt. Sie erkennt man am Prüfsiegel UN ECE R129. Ältere Modelle tragen oft noch das Siegel UN ECE R44, wonach die Sitze nach dem Gewicht der Kinder unterteilt werden. Diese Modelle werden nur bis August 2024 als Restbestände abverkauft, danach dürfen nur noch Sitze mit dem neuen Siegel verkauft werden. Um den Überblick leichter zu machen, geht die Stiftung Warentest den Mittelweg und teilt nach Gewicht und Größe ein.

Das sollten Sie beim Kauf des Kindersitzes beachten

Viele Kindersitze mit der neuen I-Size-Norm sind teurer als die nach der alten Norm geprüften, allerdings sind sie, was Sicherheit angeht, auch oft besser. Autos sind heute oft auf das, den Einbau erleichternde, Isofix-System angepasst, das lange Zeit Standard bei der i-Size-Norm war. Mittlerweile gibt es auch Sitze nach neuem Prüfsiegel, die über Autogurte angebracht werden und so auch für Autos ohne Isofix-Anker geeignet sind.

Dabei ist es essenziell auf Einbaufehler, wie das Verwechseln der Gurte, zu achten. Diese können die Sicherheit der Sitze drastisch verringern oder aufheben. Auch sollten Isofix-Stützen nie auf Staufächern abgestellt werden, da diese bei höherer Krafteinwirkung nachgeben. Bis sie sicher laufen können, sollten Kinder außerdem rückwärts im Auto mitfahren. Die Gründe dafür und weitere Tipps finden Sie im Artikel der Stiftung Warentest.

Stiftung Warentest: Das sind die besten Kindersitze unter 250 Euro

Über 200 Autokindersitze wurden von der Stiftung Warentest seit 2020 bereits getestet. Der Befund: Viele Modelle sind gut, sicher und günstig. Wir haben die besten Modelle unter 250 Euro für Sie herausgesucht.

 Zur Prüfung der Kindersitze werden Crashtests durchgeführt. Der Viaggio Twist + Base Twist Kindersitz von Peg Perego zeigt beim Test lebensgefährliche Sicherheitsmängel.

Zur Prüfung der Kindersitze werden Crashtests durchgeführt. Der Viaggio Twist + Base Twist Kindersitz von Peg Perego zeigt beim Test lebensgefährliche Sicherheitsmängel.

Foto: obs/ADAC
  • Der i-Snug 2 + i-Base Advance von Joie erzielte im Test die Gesamtnote 1,7. In der Kategorie Unfallsicherheit überzeugt er dabei mit einer „sehr guten“ 1,5. Auch bei Handhabung und Ergonomie schneidet der Sitz mit 2,0 und damit „gut“ ab. Der Sitz ist geeignet für Kinder von 40 bis 75 cm Größe. Befestigt wird er im Auto mit einer Isofixbasis und einem Stützfuß. Der Ladenpreis liegt bei 239 Euro.
  • Eine etwas günstigere Alternative bietet hier der CabrioFix i-Size von Maxi-Cosi. Dieser erreichte die Gesamtnote 1,8, besticht allerdings in der Kategorie Unfallsicherheit mit einer „sehr guten“ 1,3. Nur in der Handhabung schneidet er schlechter ab, hier lautet die Expertenwertung 2,5. Dafür erhält er für die Kategorie Ergonomie die Note 1,6. Der Sitz ist geeignet für Babys von 45 bis 75 cm Größe und kostet 160 Euro. Dafür wird er statt mit Isofix Basis und Stütze nur mit dem Autogurt befestigt.

Das ist der beste Kindersitz der Kategorie Kleinkind lau Stiftung Warentest

  • Der Pallas G i-Size von Cybex überzeugt mit der Gesamtwertung „gut“ 2,0. In der Unfallsicherheit erreicht er eine Wertung von 2,1, schneidet dafür aber in Handhabung und Ergonomie etwas besser ab. Außerdem ist der Sitz mit einem Fangkörper ausgestattet. Hier sollte man unbedingt ausprobieren, ob das Kind diesen akzeptiert. Befestigt wird der Sitz mit Isofix und Top Tether. Das Kind sitzt dabei vorwärts gerichtet. Positiv: Der Sitz ist für Kinder von 76 bis 150 cm Größe geeignet, wächst dadurch also vom Kleinkind-Alter an mit. Der Ladenpreis beträgt 250 Euro.

Im Test: Der beste Kindersitz für größere Kinder

  • Der Solution G i-Fix von Cybex kostet 200 Euro und erhielt von Stiftung Warentest die Gesamtwertung 1,7. Dieser Sitz ist geeignet für größere Kinder mit einer Körpergröße von 100 bis 150 cm. Er wird mit dem Autogurt befestigt, optional aber auch mit Isofix. In der Unfallsicherheit erreichte der Solution G i-Fix die Wertung 1,9. Bei Handhabung und Ergonomie schnitt der Sitz sogar noch etwas besser ab.

Vorsicht: Diese Kindersitze sind bei Stiftung Warentest durchgefallen

Leider sind auch einige Modelle im Test durchgefallen. Allein im aktuellen Test der Stiftung Warentest erhielten vier Modelle die Note „mangelhaft“. Einer der Kindersitze birgt sogar Lebensgefahr für Kind und Autoinsassen:

  • Der Viaggio Twist + Base Twist Kindersitz von Peg Perego ist laut Warnungen von ADAC und Stiftung Warentest lebensgefährlich. Das spiegelt die Gesamtnote 5,5 deutlich wider. Nicht nur enthält er kritische Mengen an Schadstoffen, was zur Gruppenwertung „Mangelhaft“ 4,6 in diesem Bereich führt, sondern beim Frontalcrash flog der Sitz nach dem Brechen der Stütze sogar durch den Wagen und wird damit lebensgefährlich für sowohl Kind als auch andere Mitfahrer.
  • Der Astrid i-Size von Lionelo wurde sowohl allein als auch mit der zugehörigen i-Size Base von Stiftung Warentest mit der Note „Mangelhaft“ 4,6 eingestuft. Die schlechte Bewertung erfolgt aufgrund hoher Schadstoffmengen im Material.
  • Auch der Discover i-Size von Silver Cross fiel mit der Note „Mangelhaft“ 4,8 im Test wegen hoher Schadstoffwerte durch.

Weitere Infos und Tipps zum Kauf sowie die Testsieger finden Sie im kostenpflichtigen Test-Artikel der Stiftung Warentest. Welche Produkte Ihren individuellen Wünschen entsprechen oder in Tests der vergangenen Jahre durchgefallen sind, finden Sie hier.