Eine Tasse Kakao gehört sicherlich zu den beliebtesten Getränken von Kindern. Und viele der Hersteller von Kakaopulver richten sich mit ihrem Marketing an genau diese Zielgruppe. Umso wichtiger ist es zu wissen, was sich in dem Getränkepulver befindet. Zusätzlich spielen die Anbau- und Arbeitsbedingungen in den Anbauländern bei Kakao eine wichtige Rolle. Öko-Test hat 16 Kakaopulver auf ihre Inhaltsstoffe und die dazugehörigen Hersteller auf ihre Unternehmensverantwortung geprüft.

Insgesamt 16 Kakaopulver wurden von Öko-Test überprüft, darunter sieben Bio-Produkte. Die beauftragten Labore bestimmten „den Zucker- und Fettgehalt, Theobromin, Coffein und den Kakaopulveranteil“ in den Produkten. Cadmium, das sich vor allem in Leber und Niere anreichert, und Mineralöl wurden in den Laboren ebenfalls analysiert. Die kakaohaltigen Getränkepulver wurden zudem auf mögliche Spuren von Keimen, Salmonellen oder Schimmel überprüft. Angaben zu Portionsgrößen, Referenzmengen der Nährwerte oder dem Nutri-Score wurden im Rahmen des Tests auf Richtigkeit kontrolliert.

Neben den Inhaltsstoffen untersuchte Öko-Test die Arbeitsbedingungen und Umweltfaktoren in den Anbauländern sowie die gesamte Lieferkette der Produkte. Da Kakao überwiegend im globalen Süden angebaut wird, besteht laut Öko-Test die Gefahr, dass „grundlegende Menschenrechte“ verletzt werden oder illegale Waldrodungen stattfinden. Um sicherzustellen, dass dies nicht der Fall ist, hat Öko-Test einen Fragebogen zur Unternehmensverantwortung erstellt und bei den jeweiligen Herstellern um Auskunft gebeten.

Die Antwort lautet: keines der getesteten Kakaopulver. Denn einen wirklichen Testsieger konnte Öko-Test diesmal nicht ausmachen. Die besten fünf Gesamturteile erreichten lediglich die Note „befriedigend“. Bei drei der fünf Kakaopulver handelt es sich um Bio-Produkte. Ein halbwegs positives Ergebnis: Die Bio-Produkte enthalten weniger Zucker. Zwei der Produkte mit der Gesamtnote „befriedigend“:

Im Gesamturteil zwar lediglich mit „ausreichend“ beziehungsweise „mangelhaft“ bewertet, konnten die Hersteller Rapunzel und Gepa die Autoren von Öko-Test immerhin als positives Beispiel in Sachen fairer Handel überzeugen.

Im Testbericht hagelt es Kritik und schlechte Noten. Von 16 getesteten Kakaopulvern wurden sechs Produkte mit der Note „ausreichend“ bewertet, zwei sind „mangelhaft“ und drei erhalten das Gesamturteil „ungenügend“. Ausgerechnet unter den drei schlechtesten Produkten befinden sich zwei bekannte Marken: Nesquik (Nestlé) und Kaba (Carambar). Beide Produkte weisen laut Öko-Test einen viel zu hohen Zuckergehalt, Mineralölbestandteile und Aromastoffe auf.

Zusätzlich kritisiert das Unternehmen die Intransparenz beider Hersteller in Bezug auf Anbaubedingungen, Lieferkette und fairen Handel. Das Fazit: „Einige ‚Kakao’-pulver im Test müssten eigentlich Zuckerpulver heißen: Zehn der Produkte enthalten mehr als 80 Prozent Zucker.“ Mit nur einer Tasse Kaba „nehmen Kinder bereits mehr Zucker zu sich als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Tag empfiehlt.“ Verbraucher sollten außerdem auf irreführende Werbeversprechen und Angaben auf den Produktverpackungen achten.

Alle ausführlichen Testergebnisse von Öko-Test zu Kakaopulver. (Bezahlschranke).