Fischstäbchen im Öko-Test Discounter-Fischstäbchen hängen Markenprodukte ab
Service · Fischstäbchen: Was steckt wirklich drin? Öko-Test hat 19 Produkte auf Geschmack, Gesundheit und Nachhaltigkeit untersucht. Ausgerechnet eine günstige Discounter-Marke kann überzeugen.
- Öko-Test hat 19 Sorten Fischstäbchen getestet.
- Nur sechs Produkte erhalten im Testbericht die Gesamtnote „Gut“.
- Elf Fischstäbchen-Produkte enthalten umstrittene Fettschadstoffe
Fischstäbchen sind unkompliziert in der Zubereitung und mild im Geschmack. Kein Wunder also, dass Eltern die knusprigen Snacks häufig als Möglichkeit nutzen, bereits den Kleinsten Fisch schmackhaft zu machen. Da Fischstäbchen sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen beliebt sind, ist es umso wichtiger zu wissen, was genau auf dem Teller landet. Daher hat Öko-Test untersucht, was in den Fischstäbchen steckt.
Geschmack, Fischfang und Inhaltsstoffe: Das wurde von Öko-Test untersucht
Das Verbrauchermagazin hat 19 Fischstäbchen-Fabrikate getestet, von denen 15 Produkte aus Alaska-Seelachs, zwei aus Seelachs und je eins aus Kabeljau beziehungsweise pazifischem Seehecht bestehen. Im Auftrag von Öko-Test untersuchten externe Labore die Fischstäbchen auf „gesundheitsschädliche Rückstände“, zu denen „Fettschadstoffe, problematische Schwermetalle, Mineralölbestandteile und Chlorat“ gehören.
Zusätzlich analysierten Experten die Produkte auf mögliche Gräten, Fadenwürmer, gesundheitsschädliche Bakterien und die Anzahl an Keimen. Ein weiteres Labor befasste sich mit den Verpackungen und den darin enthaltenen chlorierten Verbindungen. Natürlich stand auch der Geschmack und Nachhaltigkeit des Fischfangs im Fokus der Tester.
Diese Fischstäbchen werden von Öko-Test empfohlen
Immerhin sechs der getesteten Produkte erhalten eine „gute“ Gesamtnote und sind daher zu empfehlen. Die übrigen Produkte schneiden „befriedigend“ bis „ungenügend“ ab. Der Fisch aus den sechs empfehlenswerten Produkten „stammt aus gesunden Beständen“ und weist keinerlei Schadstoffe auf. Eine weitere positive Nachricht: „Hygienisch sind fast alle Fischstäbchen einwandfrei.“ Die Labore stellten keine Fadenwürmer und nur eine geringe Anzahl an Keimen fest. Unter den sechs Testsiegern ist auch das preisgünstigste Produkt – es folgt eine Auswahl:
- Preis-Leistungshit von Lidl: „Gut“ – Ocean Sea, Preis pro 450 Gramm: 2,79 Euro
- „Gut“ – Frosta, Preis pro 450 Gramm: 4,95 Euro
- „Gut“ – Iglo, Preis pro 450 Gramm: 4,89 Euro
Eine Ausnahme stellen die Fischstäbchen der Rewe-Marke JA! dar, deren Keimzahl „über dem Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) liegt“. Dennoch sei dieser Umstand keine größere Gefahr für die Gesundheit, aber ein möglicher „Hinweis auf Hygienefehler in der Herstellungskette“.
Im Geschmackstest schnitten alle Produkte „sehr gut“ ab. Öko-Test berichtet zudem, dass alle Hersteller hinsichtlich der Lieferkette der getesteten Chargen transparent waren. Auch die Tatsache, dass es sich bei den meisten Produkten um Alaska-Seelachs handelt, sei „eine gute Nachricht“, da dessen „Bestände noch als gesund gelten“.
Mineralölbestandteile und Fettschadstoffe: Das steckt in den Fischstäbchen
Die Öko-Test-Experten stellten in elf Produkten zu hohe Mengen Fettschadstoffe fest. Fischstäbchen bestehen zu einem Drittel aus Panade, doch genau diese sei laut dem Verbrauchermagazin in mehr als der Hälfte „mit krebsverdächtigen Fettschadstoffen belastet“. Eine weitere negative Überraschung: Ein Bio-Produkt von Landur schneidet in Sachen „nachhaltiger Fischfang“ am schlechtesten ab.
- „Mangelhaft“: Alnatura Fischstäbchen aus Seelachsfilet, Preis pro 450 Gramm: 7,18 Euro
- „Ungenügend“: Eismann Fischstäbchen, 23 Stück, Preis pro 450 Gramm: 6, 42 Euro
Die „Golden Seafood“-Fischstäbchen von Aldi Süd und die Fischstäbchen von Eismann enthalten zudem „Glycidyl-Fettsäureestern“, die sich bei Verzehr unter anderem in die organische chemische Verbindung Glycidol umwandelt. Diese habe sich nach Worten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit in Tierversuchen als „krebserregend und erbgutschädigend erwiesen“. Das Fazit: „Fisch ist eine gute Quelle für die Omega-3-Fettsäuren“, ungesund ist hingegen der hohe Fettgehalt. Daher sei die Zubereitung im Backofen die bessere Wahl.
Alle ausführlichen Testergebnisse von Öko-Test zu Fischstäbchen. (Bezahlschranke).
Anmerkung: Öko-Test hat seine ursprünglich schlechte Bewertung der Bio-Fischstäbchen von Followfood zurückgezogen, da „für dessen Bewertung ein falscher Kabeljau-Fischbestand zugrunde gelegt wurde“. Das Verbrauchermagazin bedauert den Fehler. Wir haben diesen Artikel entsprechend geändert.