Einmalig in der Geschichte Butter-Test endet im Desaster – Rekordwert bei gefährlichem Schadstoff
Service · Sehr viel schlechter hätte es für zahlreiche Butter-Marken im Öko-Test nicht laufen können: Die Experten empfehlen nur ein Produkt. Bei einer Marke sprengt der Wert eines krebserregenden Schadstoffes alles bisher dagewesene.
- Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat 20 Butter-Marken einem großen Vergleichstest unterzogen.
- Der Testbericht ist ernüchternd: Die Experten können lediglich eine einzige Butter empfehlen.
- Sage und schreibe 17 Produkte fallen mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ knallhart durch
Für Supermarkt- und Discounter-Kunden gibt es endlich erfreuliche Nachrichten: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Preis für Butter um satte 26,4 Prozent gesunken, wie die Daten des Statistischen Bundesamts (Juli 2023) zeigen. Das ist Anlass genug, Butter vermehrt in den Einkaufswagen zu legen. Doch Vorsicht ist geboten: Wer auf der Suche nach gesunden, ungesättigten Fettsäuren für sein Frühstücksbrot ist, sollte lieber zu Margarine greifen. Auch preislich punktet die pflanzliche Alternative.
Ferner weisen Experten von Öko-Test darauf hin, dass die Herstellung von einem Kilo Butter enorme neun Kilogramm Treibhausgase verursacht – das ist dreimal so viel wie bei Margarine. Dennoch hat Öko-Test für alle, die den unverwechselbaren Geschmack von Butter nicht missen möchten, einen ausführlichen Vergleichstest durchgeführt.
Butter-Test: So prüft Öko-Test Qualität und Geschmack
Ein Labor hat im Auftrag von Öko-Test 20 verschiedene Butter-Marken auf Qualität anhand der Wasserverteilung, des pH-Werts und der Streichfähigkeit geprüft. Eine hohe Wassermenge in Verbindung mit großen Wassertröpfchen könnte auf Herstellungsprobleme hinweisen und zur Keimbildung führen. Mikrobiologische Tests wurden durchgeführt, um Keimfreiheit sicherzustellen. Die Butter wurde auch auf Mineralölbestandteile und Trichlormethan (Chloroform) hin untersucht.
Entsprechend dem eigenen Credo als ökologisches Verbrauchermagazin interessiert sich Öko-Test auch für die Haltungsbedingungen der Milchkühe. Die Tester haben daher Anbieter, Molkereien und Landwirte um nachhaltige Produktionsnachweise gebeten. Der Omega-3-Fettsäuregehalt der Butter gibt Hinweise auf die Fütterung der Kühe mit Gras oder Heu. Schlussendlich bewerteten die Experten im Labor Geruch, Geschmack und Aussehen der Butter, wobei sensorische Mängel in die Gesamtbewertung einflossen.
Kerrygold Butter: Test-Debakel mit der Note 6 aufgrund schwerwiegender Mängel
Der Buttertest umfasst hauptsächlich mild gesäuerte Sorten, ergänzt durch süße oder saure Sahnebutter, falls mild gesäuerte nicht verfügbar waren. Sieben der getesteten Marken waren bio-zertifiziert, darunter Bioland, Naturland und Demeter. Auch die beliebte Marke Kerrygold ist dabei. Doch Letztere fällt im Test mit einer glatten „Note 6“ sang- und klanglos durch. Die Liste der Mängel bei Kerrygold ist lang:
- Stark erhöhte Mineralölbestandteile
- Spuren von Trichlormethan (Chloroform)
- Geschmack und Geruch: alt, leicht ranzig
- Konsistenz: leicht kratzend und schichtige Textur
Butter-Desaster: 16 Marken fallen bei Öko-Test durch
Besonders alarmierend ist, dass weitere 13 Butter-Marken mit der schlechtestmöglichen Note „ungenügend“ regelrecht „abschmieren“, wie die Tester anmerken und drei Produkte den Test mit „mangelhaft“ ebenfalls nicht bestehen. Es folgt eine Auswahl mit bekannten Butter-Marken, die Öko-Test mit der „Note 6“ abstraft:
- Landliebe Butter rahmig-frisch streichzart, mildgesäuert
- Meggle Feine Butter, Süßrahmbutter
- Weihenstephan Butter, mild gesäuert
- Alnatura Bergbauern Süßrahmbutter
Rekord-Belastung von Butter mit Mineralölrückständen – nur eine Marke schneidet gut ab
In 19 von 20 untersuchten Butterprodukten wurden gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) nachgewiesen, und zwar vor allem in Mengen, die von Öko-Test als „stark erhöht“ eingestuft werden. Diese MOSH-Rückstände haben die Eigenschaft, sich im menschlichen Körper anzusammeln. Inwieweit MOSH auch giftig sind, ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt.
Was jedoch als gesichert gilt, ist, dass einige Bestandteile von aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) als krebserregend eingestuft werden. In diesem Zusammenhang schießt ÖMA Allgäuer Bauernbutter Sauerrahm den Vogel ab. Nach Angaben der Öko-Test-Experten ist sie hochgradig mit Mineralöl-Rückständen belastet, und zwar so sehr, dass sie den von der EU vorgeschlagenen Richtwert um das Zehnfache übersteigt (Wert von 19,8 mg/kg). „Das ist ein in unserer Testgeschichte noch niemals gemessener Gehalt“, kritisiert Öko-Test.
Wer nun auf Nummer sicher gehen will, und zu einer Butter ganz ohne bedenkliche Inhalts- und Schadstoffe greifen will, dem bleibt nur ein Produkt: Bio-Fassbutter der Gläsernen Molkerei ist das einzige „gute“ Produkt im Test. Im Saarland ist das Produkt bei Edeka und Rewe erhältlich. In Rheinland-Pfalz müssen Kunden einen Tegut, Alnatura oder „denn’s“ aufsuchen, wenn sie die „gute“ Butter der Gläsernen Molkerei kaufen wollen – gleiches gilt für Baden-Württemberg.
Alle weiteren ausführlichen Ergebnisse können Sie im Bericht von Öko-Test zu Butter nachlesen (Bezahlschranke)