Öko-Test Bunte Ostereier aus dem Supermarkt – unbedenklich sind die farbenfrohen Eier nicht

Zur Osterzeit treffen Verbraucher im Supermarkt auf bunte Eier. Unbedenklich sind die farbenfrohen Eier aber nicht, denn gefärbte Ostereier haben laut Öko-Test einen großen Nachteil.

 Bunte Ostereier sind „verarbeitete Eiprodukte“ und fallen daher nicht unter die Kennzeichnungspflicht. (Symbolbild)

Bunte Ostereier sind „verarbeitete Eiprodukte“ und fallen daher nicht unter die Kennzeichnungspflicht. (Symbolbild)

Foto: picture-alliance/ dpa/Martin Schutt

Bis zum Verbot wurden in Deutschland jährlich etwa 45 Millionen männliche Küken getötet. Lediglich die Küken der Masthühner wurden aufgezogen und zum Verzehr „weiterverarbeitet“. Die Aufzucht ihrer Artgenossen aus Legerassen hat sich wirtschaftlich nicht gerechnet. Daher wurden diese männlichen Küken industriell „entsorgt“. Seit dem 1. Januar 2022 ist diese Praxis in Deutschland gesetzlich untersagt.

Das bedeutet jedoch nicht, dass in Deutschland keine Eier in den Handel gelangen können, bei denen das Küken-Schreddern angewandt wurde. Darauf weist die Verbraucherzentrale Saarland hin. Zudem stellt das Verbrauchermagazin Öko-Test fest: Ostereier ohne Kükentöten zu finden, ist besonders schwierig.

Öko-Test: Bunte Ostereier ohne Kükentöten finden

Grundsätzlich gilt: Küken-Schreddern ist in Deutschland verboten, doch teilweise schlüpfen die Tiere im Ausland, bevor sie zum Eierlegen in Deutschland gehalten werden.

Wer beim Eierkauf sichergehen will, dass auch männliche Küken aufgezogen wurden, sollte laut Öko-Test Bio-Eier aus sogenannten Bruderhahn-Projekten kaufen. Diese Eier erkennen Sie an dem Karton-Aufdruck von Initiativen wie „Ohne Küken-Töten“, „Henne & Hahn“, „Brüder-Ei“, oder „Spitz & Bube“.

Ostereier: Das empfiehlt Öko-Test Verbrauchern

Wer auf Tierschutz achten will, sollte zudem auf die Haltung der Hennen achten. Bei bunten Ostereiern stellt sich das jedoch als schwierig heraus, denn diese sind vorgekocht und gelten somit als „verarbeitetes Produkt“. Eine Kennzeichnungspflicht besteht bei diesen Eiprodukten nicht! Wer keine Eier aus Massenhaltung kaufen will, sollte daher bei Ostereiern ausschließlich Bio-Qualität kaufen. Öko-Test empfiehlt Verbrauchern zudem auf folgende Punkte zu achten:

  • Achten Sie auf Risse in der Schale von bunten Ostereiern. Hierdurch können Keime in das Ei eindringen.
  • Vorsicht: Falls angerissene Ostereier nicht gut riechen, dürfen diese nicht gegessen werden.
  • Eine bläulich-grüne Verfärbung des Eidotters ist kein Grund zur Sorge. Diese entsteht bei langen Kochzeiten.
  • Um die Keimbelastung zu reduzieren, sollten Sie Ostereier im Kühlschrank aufbewahren.
  • Bei Eiern vom Metzger oder Markt fehlt häufig das Mindesthaltbarkeitsdatum, hier gilt es nachzufragen.

Ostern: Woher kommt der Brauch mit den bunten Eiern?

Schuld an den bunten Eiern zu Ostern ist, wer hätte es gedacht, die Fastenzeit. Oder besser gesagt, die sogenannte „Passionszeit“. Vierzig Tage lang wird zwischen Aschermittwoch bis zum Karfreitag auf Fleisch verzichtet. Auch Eier darf man nicht essen.

Die Hühner interessieren die religiösen Bräuche der Menschen natürlich wenig und so legen sie eifrig weiter ihre Eier. Vor allem im Mittelalter stellte das ein Problem dar, denn Kühlschränke zur haltbaren Lagerung gab es nicht und so kochte man die Eier schlussendlich. Um Verwechslungen zwischen Fastenzeit-Eiern und neuen Eier zu verhindern, wurden die alten Eier rot eingefärbt. Diese Praxis ging allmählich zur Tradition des Eierfärbens über.

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