Mit balladesken Zwischentönen Mission „Album statt Singles“ geglückt

„We Are Not Your Kind“ von Slipknot kombiniert melodischen und derben Gesang.

 „We are not your kind“ überzeugt auf ganzer Linie.

„We are not your kind“ überzeugt auf ganzer Linie.

Foto: Roadrunner

Seit ihrem zweiten Album „Iowa“ (2001) sind Slipknot in zahlreichen Ländern Stammgäste in den Top Ten. Über so viele Jahre den Bekanntheitsgrad hoch zu halten, verdient Respekt. Auch hat sich die Band nie von Vorwürfen der Gewaltverherrlichung beirren lassen. Obendrein musste sie den überraschenden Tod ihres Bassisten Paul Gray (Überdosis) überwinden. Ihm widmeten die Nu Metaller ihr fünftes Album „.5: The Gray Chapter“ (2014). Kurzum: Es war kein einfacher Weg für die Band aus Iowa, doch heute gehört sie zu den Größen im Metal-Bereich. Ihr Erfolg ist etwa daran messbar, mit welchem Marketingaufwand ihr neues Album „We Are Not Your Kind“ (Roadrunner/Warner) beworben wird.

Wer Slipknot nur mit Härte identifiziert, sollte genauer hinhören. Zum einen gibt es den Wechsel zwischen melodischem und derbem Gesang, zum anderen gibt es neue Lieder wie „A Liar’s Funeral“, „Spiders“ oder „My Pain“, die mit balladesken Zwischentönen für Abwechslung sorgen. Aber auch bei den anderen Songs lohnt sich der Blick hinter die Soundwand aus Schlagzeug-Salven, Schreigesang und Riffgewitter – das gilt selbst für den Kracher „Orphan“. Laut Gitarrist Jim Root gab es eine Mission für dieses Album: „Während die gesamte Branche sich in Richtung Singles entwickelt, wollten Slipknot von vorn bis hinten ein Album-Erlebnis erschaffen.“ Diese Mission ist geglückt.

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