Julie Campiche Quartet und Axel Fischbacher Quintet Neue spirituelle und coole Klänge

Entspannter Jazz vom Julie Campiche Quartet (✮✮✮) und dem Axel Fischbacher Quintet (✮✮✮).

 Albumcover Axel Fischbacher - Five Birds And Strings

Albumcover Axel Fischbacher - Five Birds And Strings

Foto: JazzSick

Im Harfen-Jazz hat Alice Coltrane die markantesten Statements gesetzt, uns am nachhaltigsten berauscht. Julie Campiche wird das für die Ewigkeit anerkannte Idol studiert haben, doch tänzelt sie im Vergleich geradezu meditativ über ihre Saiten. „Spiritueller Jazz, der zum Träumen einlädt“ sagt die Schweizerin bescheiden über ihre Musik, für die sie drei unaufgeregt agierende Eidgenossen an Saxophon, Bass und Schlagzeug einludt. So streichelt „Onkalo“ (Meta Records ✮✮✮) eher die Seele, als das Blut in Wallung zu bringen. Bisweilen hätte man sich das Charisma ihrer erklärten, Jazz-fernen (!) Vorbilder Tom Waits, CocoRosie oder Portishead gewünscht, doch auch der sanft pulsierende, tastende, repetitive Gestus des Julie Campiche Quartets hat seinen Charme.

Traditionell quergebürsteter ist der erklärte Charlie Parker-Fan Axel Fischbacher in der Szene unterwegs. Ein ehrwürdiges Tribut an seine Ikone hatte er bereits vor vier Jahren eingespielt. Nun schrieb der gefragte Gitarrist wieder eigenes Material für sein Quintet und freute sich zudem über die Streicher-Veredelung durch die Wuppertaler Kammerphilharmonie. Der Geist Parkers durchweht „Five Birds And Strings“ (JazzSick ✮✮✮) – insbesondere natürlich durch das coole, feine Spiel von Saxophonist Denis Gäbel.

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