Neues auf Minialben Drei Frauen mit vielen pfiffigen Ideen

Phoebe Bridgers, Joan As Police Woman und Katie Von Schleicher sind mit neuer Musik zurück.

 Phoebe Bridgers überzeugt mit ihrem Album „Punisher“.

Phoebe Bridgers überzeugt mit ihrem Album „Punisher“.

Foto: Olof Grind

Die Musik der 25-jährigen US-Musikerin Phoebe Bridgers erinnert an die von Julien Baker und Conor Oberst – allesamt Künstlerinnen und Künstler, mit denen Bridgers ihre Vorliebe für Folkrock teilt und mit denen sie schon zusammengearbeitet hat.

Bridgers gehört zu den umtriebigen Musikerinnen und ist auch Teil der Indie-All-Girl-Band Boygenius. Im Oktober des letzten Jahres erschien zudem der Song „Walking On A String“, den sie unter anderem mit The National-Frontmann Matt Berninger für Zach Galifianakis‘ Netflix-Film „Between Two Ferns: The Movie“ aufgenommen hatte. Seit Mai ist sie auf dem The 1975-Album „Notes On A Conditional Form“ zu hören.

Und gerade erschien nach den Vorabsongs „Garden Song“ und „Kyoto“ ihr zweites Soloalbum „Punisher“ (Dead Oceans/Cargo ✮✮✮✮✮). Das entstand zwischen Sommer 2018 und Herbst 2019 mit Hilfe ihrer vierköpfigen Band und zahlreicher Gäste: unter anderem Conor Oberst („Halloween“, „I Know The End“), Baker („Graceland Too“, „I Know The End“), Warpaint-Bassistin Jenny Lee Lindberg („Kyoto“, „ICU“), Nick Zinner von den Yeah Yeah Yeahs („I Know The End“) und Bright Eyes-Mitglied Nathaniel Walcott an der Trompete („Kyoto“, „I Know The End“). Auf „Punisher“ balanciert Bridgers elegant zwischen Indiepop-Melancholie („Halloween“, „Moon Song“), Country-Folk („Graceland Too“), dem Indiepop-Ohrwurm „Kyoto“ und irrsinnigem Indie-Bombast („I Know The End“) entlang.

 Phoebe Bridgers - Punisher

Phoebe Bridgers - Punisher

Foto: Dead Oceans/Cargo

Joan Wasser alias Joan As Police Woman offeriert auf „Cover Two“ (Sweet Police/[PIAS]/RTD ✮✮✮✮✮) ein buntes Potpourri an Coversongs. Ihr zweites reines Coveralbum nach „Cover“ aus dem Jahr 2009 startet mit einer wundervoll reduzierten und entschleunigten Version des Prince-Songs „Kiss“, weshalb dieser im Vergleich zum Original fast doppelt so lang geraten ist. Das Tempo ist auch im Outkast-Song „Spread“ (mit Meshell Ndegeocello), dem Strokes-Cover „Under Control“ (hier als Ballade) und „Out Of Time“ von Blur langsamer. Ein interessanter Kniff. Die meditative Talk Talk-Neuinterpretation „Life‘s What You Make It“ (mit Justin Hicks) ist indes nah dran am Original, während sie Neil Youngs „On The Beach“ statt mit der Gitarre am Piano spielt. So machen Coversongs Spaß, wenn die Künstlerinnen und Künstler den Originalen ihren eigenen Stempel aufdrücken.

 Joan As Police Woman - Cover Two

Joan As Police Woman - Cover Two

Foto: Sweet Police

Katie Von Schleicher ist seit 2014 Teil der Indieband Wilder Maker. Bereits zuvor veröffentlichte sie Solosongs. „Consummation“ (Ba Da Bing! Records/Full Time Hobby/RTD ✮✮✮✮) ist ihr zweites Album. Im Vergleich zu den oben genannten Werken ist dieses eine Spur sperriger („You Remind Me“, „Brutality“) und schräger („Nowhere“), hat auch seine eingängigen, melodiösen Momente („Wheel“, „Caged Sleep“, „Hammer“).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort