Neue Alben Feine Indie-Klänge und Melancholie

Meadows und Roger O’Donnell überzeugen mit Musik, die die Seele berührt.

Meadows nennt sich der Ostküsten-Schwede Christoffer Wadensten als Musiker. Für Bass, Cello, Geige, Horn und weibliche Stimmbegleitung benötigt er Gäste. Gitarren, Tasten und Schlegel bringt der sensible Songschmied selbst in feine Schwingungen. Das Cover von „The Emergency Album“ (Anti Fragile Music ✮✮✮✮) ziert eine filigrane Computer-Animation eines Herzens. Nur ein Teil ist durchblutet. Der Künstler hat es in einer maßlos leidenschaftlichen Liebe verbrannt. Diese ausgesprochen zärtlichen Lieder zeugen von Besinnung, Reflexion, Luftholen, Kraft tanken. Hörer-Seelen, die das gebrauchen können (und feinen Indie-Folk lieben), liegen hier richtig.

Fans von The Cure kennen und lieben Roger O’Donnell als quirligen Keyboarder. Seine Ader für (Neo-)Klassik, Theatermusik, Ballett, Experimental-Klang und Minimal Music muss der Mann seit Jahren in eigenen Projekten ausleben. „2 Ravens“ (Caroline ✮✮✮✮ ) ist nicht der erste künstlerische Seitensprung. Im Verbund mit der Sängerin und Poetin Jennifer Pague (Vita And The Woolf) und einem Streichorchester offenbart der Pianist hier ein zutiefst melancholisches Werk, welches die Seele – mitten im Hochsommer – schon einmal fürsorglich auf den Herbst vorbereitet. Ein Titel heißt gar „December“.

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