Neue Musik Kurzweilige Songs – zumeist auf leisen Sohlen

Marla Hansen, Matt Maltese und Nick Mulvey mit zauberhaft beseeltem Flow.

Man versteht sogleich, warum Sufjan Stevens und The National Marla Hansens edel-zarte Stimme und ihren famosen Geigenstrich liebend gerne im Studio haben… Hansen lebt jetzt in Berlin, wo sie mit Barbara Morgenstern, Andi Haberl (The Notwist) nebst Streichern und Bläsern ein wundersames Repertoire in Szene gesetzt hat. Zwischen Folk-Sensibilität, unaufdringlicher Pop-Gestik und knisternder Electronica entsteht ein zauberhaft beseelter Flow. „Infektiöse Reibungskraft“ wird „Dust“ (Karaoke Kalk/Indigo ✮✮✮✮✮) zugeschrieben. So ist Owen Pallett tatsächlich ein formidabler Bruder im Geiste… Gerade einmal zwanzig Minuten nimmt sich der erst 23-jährige Londoner Matt Maltese für seine aktuelle EP „madhouse“ (Nettwerk Music Group ✮✮✮✮✮) Zeit. Es reicht für sechs Songs, die es in sich haben – gleichwohl sie sich wie jene von Marla Hansen zumeist auf leisen Sohlen anschleichen. Auch hier sind es fantastische Melodien, die von einem sehr organischen Instrumentarium und einer extrem vertrauenerweckenden Stimme direkt ins Hörer-Herz geschleust werden. Keine Viertelstunde dauert „Begin Again“ (Caroline ✮✮✮✮), eine 3-Track-EP, die Nick Mulvey als Appell an mehr Miteinander in chaotischer Zeit gemeint hat. Sein filigrane Saiten-Technik ist Folk-beseelt, sein Gesang sehnsüchtig – beides lohnt jede Sekunde. 

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