Kino-Tipp „Unheimlich perfekte Freunde“ von Marcus H. Rosenmüller

✮✮✮ Sehr gut gespielter Kinderfilm.

 Sehenswert: Luis Vorbach als Fridolin.  Foto: SquareOne Filmverleih

Sehenswert: Luis Vorbach als Fridolin. Foto: SquareOne Filmverleih

Foto: Squareone/marc reimann/Squareone

Das ist der Film zum Übertrittswahnsinn, der gerade vielen Grundschülern zu schaffen macht. Hauptsache Gymnasium oder zumindest Realschule. Nicht umsonst ist etwa in Bayern die Rede vom Grundschulabitur. Im Kinderfilm „Unheimlich perfekte Freunde“ (★★★) entdecken Viertklässler, wie sie ehrgeizige Eltern ohne viel Stress glücklich machen können: Mit ihren Spiegelbildern, die auf magische Weise zum Leben erwachen.

„Ich bin du in perfekt, ich kann all das, was du nicht kannst“, verspricht Fridolins Ebenbild. Und so wird aus Frido, dem Chaoten, ein Musterschüler. Doch die Doppelgänger haben einen Plan: Sie wollen die Kinder aus ihrem eigenen Leben verdrängen. Mit allen Mitteln versuchen die Schüler deshalb, die unheimlich perfekten, merkwürdig seelenlosen Spiegelbilder wieder loszuwerden.

Regisseur Marcus H. Rosenmüller („Trautmann“) hat die unterhaltsame Komödie inszeniert. Sie macht deutlich, dass gute Noten nicht alles sind im Leben. „Unheimlich perfekte Freunde“ ist ein Plädoyer für Freiheit und Fantasie – und für Kinderparadiese, in denen Erwachsene nichts zu melden haben und die nur dort entstehen können, wo Kinder ungestört spielen dürfen.

Beim Schnuppertag für Viertklässler und ihre Eltern hört der Spaß auf.  „Wollen Sie, dass Ihr Kind zu den Gewinnern gehört oder zu den Verlierern?“, dröhnt der Rektor der Schule mit Eliteanspruch. Zucht und Ordnung herrschen hier, bis plötzlich das totale Chaos ausbricht und fette Sahnetorten durch die Gegend fliegen. Sehenswert ist der Film wegen der tollen Leistung der Kinder, die sich selbst und ihr Spiegelbild spielen, allen voran Luis Vorbach („Die kleine Hexe“) als Fridolin.

Deutschland 2019, 92 Min.; Regie: Marcus H. Rosenmüller; Buch: Simone Höft, Nora Lämmermann; Kamera: Stefan Biebl; Musik: Meredi, Andrej Melita; Besetzung: Luis Vorbach, Jona Gaensslen, Margarita Broich, Marie Leuenberger.

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