Wissenswertes über Brot Dunkel oder hell: Was Brotliebhaber wissen sollten

Bei dem berühmten Stück Lebenskraft haben Verbraucher die Qual der Wahl. Gesund soll es sein, aber auch bekömmlich.

 Vollkornbrot muss innen nicht körnig sein.

Vollkornbrot muss innen nicht körnig sein.

Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Während das Weißbrot einen eher schlechten Ruf hat, gilt Vollkornbrot als gesund. Doch nicht jedes Brot ist gleichermaßen bekömmlich. Lieber eine Vollkorn-Schnitte als ein Toast: Das empfehlen nach wie vor viele Ernährungsexperten, und zwar nicht ohne Grund. Doch Weißbrot hat auch Vorzüge – zu viel davon sollte es aber nicht sein.

Fakt ist: Wer Vollkornbrot isst, wird dank der vielen Ballaststoffe rascher satt. „Sie füllen den Magen, ohne viel Kalorien zu liefern“, erklärt die Ökotrophologin Maike Groeneveld aus Bonn. Ballaststoffe können laut Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) dazu beitragen, das Risiko für einen Typ-2-Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Dickdarmkrebs und auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Gut zu wissen: Der Begriff Vollkorn sei gesetzlich geschützt, so Restemeyer. Laut Lebensmittelbuch müssen in diesem Fall 90 Prozent des verwendeten Getreides aus Vollkorn sein.

Echtes Vollkornbrot besteht zwar aus dem gesamten Korn, das gemahlen wird. Das heißt aber nicht, dass das Innere des Laibs körnig ist oder man Körner sieht. Es kann ganz fein gemahlen sein. Optik ist aber nicht alles. Von der Farbe sollten Brotliebhaber sich nicht täuschen lassen, warnt Restemeyer. Eine dunklere Färbung könne durch zugesetzte Malzextrakte entstehen. „Das wird gerne mit Vollkorn verknüpft, ist aber in diesem Fall oft Zuckerkulör“, erklärt die Diätassistentin Claudia Krüger aus Gevelsberg.

 Von der Farbe und der Form sollte man sich nicht beeindrucken lassen. Was drin ist, macht den Unterschied.

Von der Farbe und der Form sollte man sich nicht beeindrucken lassen. Was drin ist, macht den Unterschied.

Foto: dpa-tmn/Paul Knecht

Also am besten genau hinschauen: Bei echtem Vollkornbrot steht der Begriff „Vollkorn“ auf der Verpackung. In der Zutatenliste steht Vollkornmehl an erster Stelle der Zutaten. Beim Bäcker können Sie darauf achten, was an der Auslage steht.

Verbraucher können sich auch erkundigen, ob traditionelle Fermentationsverfahren zur Anwendung gekommen sind. Das Brot wird so bekömmlicher. „Durch das Sauerteigverfahren hat der Teig länger Zeit, sich zu entwickeln“, erklärt Groeneveld. Studien hätten gezeigt, dass dadurch Stoffe, die bei manchen Menschen Bauchschmerzen und Blähungen auslösen, abgebaut werden, führt die Ökotrophologin der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin aus.

Für die Fachfrauen ist Dinkel-Vollkornbrot der Gesundheits-Champion und mit seinem Geschmack auch für Kinder gut geeignet. Je feiner das Mehl gemahlen ist, desto bekömmlicher ist es für den Magen. Dagegen wird laut Restemeyer frisches, noch warmes Brot häufig nicht gut vertragen. Grobe, also wasserunlösliche Ballaststoffe können zu Bauchschmerzen und Blähungen führen, ergänzt Diätassistentin Krüger.

 Ein Brötchen entspricht von der Menge her in der Regel ungefähr zwei Scheiben Brot.

Ein Brötchen entspricht von der Menge her in der Regel ungefähr zwei Scheiben Brot.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Wer viel Vollkornbrot isst, sollte ausreichend trinken, rät Restemeyer. Außerdem gelte es, das Brot gut zu kauen. Haben Brotlieberhaber bisher ausschließlich Weißbrot gegessen, gewöhnten sie ihren Magen-Darm-Trakt am besten langsam an das volle Korn.

Weißbrot, das größtenteils aus Weizenmehl besteht, hat für die meisten Menschen nämlich einen Vorteil gegenüber dem vollkörnigen Bruder: Nach einer OP, einer Magen-Darm-Grippe oder bei chronischen entzündlichen Darmerkrankungen vertragen sie Weißbrot, Toast oder Zwieback besser.

Bei vielen Zeitgenossen gibt es jeden Tag traditionell Abendbrot. Aus gesundheitlicher Sicht spricht nichts dagegen. „Mindestens die Hälfte des Brotes am Tag sollte Vollkorn sein.“ Groeneveld empfiehlt, zur Brotmahlzeit stets etwas Gemüse zu essen - Paprika, Radieschen, Tomaten oder Möhrenstreifen zum Beispiel. Auch Salat sei eine gute Ergänzung.

Die DGE gibt vier bis sechs Scheiben Brot, also 200 bis 300 Gramm pro Tag, als Orientierungswert an – oder drei bis fünf Scheiben (150 bis 250 Gramm) und 50 bis 60 Gramm Getreideflocken. Zum Vergleich: Eine Scheibe Vollkornbrot von 50 Gramm liefert 99 Kilokalorien (kcal) und vier Gramm Ballaststoffe. Um das mit Toast zu erreichen, müsste man vier Scheiben à 30 Gramm essen, was jedoch mit 312 kcal zu Buche schlägt. Man sollte Brot nicht mit Brötchen gleichsetzen. „Ein Vollkornbrötchen kann zwei Scheiben Brot entsprechen“, erklärt Krüger, „weil für Brötchen oft die doppelte Mehlmenge verwendet wird.“

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