Ristorante Milano Vor dem Mailänder Dom flambiert der Chef selbst
Seit 40 Jahren eine Institution in Saarbrücken: Das Ristorante Milano von Vincenzo Doriguzzi in der Saaruferstraße.
Er ist ein Kämpfer. Ein Stehaufmännchen. Vincenzo Doriguzzi lässt sich so schnell nicht unterkriegen. Zuletzt hatte der engagierte Gastronom mit Schicksalsschlägen zu kämpfen. Im Dezember 2017 wurde sein Restaurant im Erdgeschoss eines großen Mehrparteienhauses in der Saaruferstraße durch eine Brandkatastrophe in den oberen Stockwerken stark beschädigt. „Vier Monate war geschlossen, wir mussten renovieren und der Neustart war schwierig“, erzählt der 73-Jährige. Und jetzt Corona. Wieder fast zwei Monate zu und viel Ungewissheit, wie es weitergeht. Aber es läuft wieder. Dank Doriguzzi, denn der rüstige Gastgeber im Ristorante Milano hat weiterhin Spaß an der Arbeit. „Solange ich gesund bleibe, mache ich hier weiter“, sagt er – und freut sich auf den Besuch vieler, langjähriger Stammgäste. Auch bekannte Gastronomen steuern seit jeher das Traditions-Restaurant in Alt-Saarbrücken an, besonders montags. Da haben viele Köche Ruhetag, aber im Milano ist geöffnet.
Und jetzt darf gefeiert werden: Seit 40 Jahren werden hier Pizza und Spaghetti, Fisch und Fleisch kredenzt. Am 1. Februar 1980 eröffneten Vincenzo und sein Bruder Loris das Ristorante. Die Doriguzzis stammen aus den Dolomiten, führten das Milano lange gemeinsam, seit fünf Jahren ist Vincenzo nun schon allein verantwortlich. Unterstützt von seiner langjährigen Lebenspartnerin Elke und treuem Stammpersonal, verwöhnt er seine Gäste mit klassischer italienischer Küche. Neben der Standardkarte gibt es eine Wochenkarte mit saisonalen Gerichten sowie ein günstiges Monatsmenü. Da lockt derzeit zum Beispiel ein Carpaccio von Roten Beten und Krabbencocktail und ein Rumpsteak mit frischen Pfifferlingen. „Immer ein Renner sind unsere flambierten Gerichte“, berichtet Vincenzo, vor allem das „Filetto Milano“ mit pikanter Rahmsoße, vom Chef persönlich am Wagen im Restaurant zubereitet. Beliebt sind auch Kalbsleber und Kabeljau, jeweils in Butter und Salbei gebraten, Auberginenauflauf, Tintenfischsalat – und dann natürlich die Pizzen aus dem Spezialbackofen. Der Service ist freundlich und kompetent, das Ambiente klassisch: Weißer Putz, helle Decke, die Tische hübsch eingedeckt, mit Stoffservietten. Ein Erkennungszeichen sind die orangefarbenen Hängelampen. Und zwei große Wandbilder zieren das Restaurant: der Mailänder Dom und der Arco della Pace (Friedensbogen), ebenfalls in der norditalienischen Metropole beheimatet. Die Gemälde haben bislang alles gut überstanden – so wie Doriguzzi auch. Er ist eben ein Kämpfer.
Ristorante Milano, Saaruferstr. 33, 66117 Saarbrücken,
Tel. (06 81) 5 78 53