Urlaub mit der Familie Reisen mit Kindern müssen geplant werden

Berlin · Flüge sind für Familien oft stressig. Mit etwas Vorbereitung gelingt dennoch ein entspannter Urlaubsstart.

  Fliegen ist aufregend, vor allem für Kinder, die das erste Mal in ein Flugzeug steigen. Damit die Reise nicht in Stress ausartet, sollten Eltern sich und den Nachwuchs gut vorbereiten.

 „Babys im ersten Lebensjahr sollten keine Fernflüge machen“, sagt Hermann Josef Kahl, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Dass ganz kleine Kinder nicht zu weit fliegen sollten, habe verschiedene Gründe: Erst mit 15 Monaten sind sie laut Kahl durchgeimpft und somit vor den gängigen Kinderkrankheiten geschützt. Zudem seien Zeit- und Temperaturumstellung neben dem Flug selbst Stress für die Kleinen. „Und man weiß nicht, wie die medizinische Versorgung im Zielland ist“, sagt Kahl. Bei europäischen Zielen könne man davon ausgehen, dass sie der in Deutschland zumindest ähnlich sei.

Sind Kinder chronisch krank, Asthmatiker oder herzkrank, müssen Eltern die benötigten Medikamente im Handgepäck dabei haben. Auch der Impfpass muss laut Kahl mit.

Aufgrund einer EU-Verordnung brauchen Kinder zudem eigene Reisedokumente samt Fotos, erklärt Lufthansa-Sprecherin Sandra Kraft.Reist nur ein Elternteil mit dem Nachwuchs und hat er nicht das alleinige Sorgerecht sollte er laut Empfehlung der Bundespolizei eine formlose Vollmacht des nicht mitreisenden Elternteils mitnehmen. Hat das Kind einen anderen Nachnamen, kann die Vater- oder Mutterschaft durch die Geburtsurkunde nachgewiesen werden, erklärt ein Sprecher der Bundespolizei. Die Mitnahme der Papiere sei zwar nicht bindend, könne aber die Kontrollen der Grenzpolizei erleichtern. Bei Minderjährigen haben die Beamten eine erhöhte Prüfpflicht.

Kinder unter zwei Jahren fliegen auf Linienflügen auf dem Schoß der Eltern innerhalb Deutschlands umsonst. Auf allen anderen Flugstrecken koste ihr Ticket zehn Prozent des regulären Tarifs, erklärt Lufthansa-Sprecherin Kraft. Für Kinder ab dem zweiten und bis zum vollendeten elften Lebensjahr gilt: „Sie benötigen einen eigenen Sitzplatz und reisen auf den meisten Flugstrecken und bei nahezu allen Tarifen für 75 Prozent des regulären Flugpreises“, so Kraft. Das sei bei den meisten Fluganbietern so.

Um den teils langen Warteschlangen zu entgehen empfiehlt Kerstin Heinen vom Deutschen Reiseverband entweder Check-in am Vorabend, via Internet oder an einem Automaten im Flughafen. „Fast alle großen Fluggesellschaften bieten diese Services mittlerweile an“, erklärt Heinen. Familien mit kleinen Kindern dürften dabei oft schon vor den restlichen Passagieren ins Flugzeug.

Da kleine Kinder noch keinen Druckausgleich machen können, sollte man sie während des Starts trinken lassen, entweder an der Brust oder an einer Flasche, so falle die Anpassung leichter, sagt Kahl. „Wenn der Druck zu hoch wird, kann man auch Nasentropfen geben.“ Außerdem gehörten Spielzeug, Bücher und ein Kuscheltier in die Kabine. Ein Fensterplatz kann laut Kahl dabei helfen, Flugängste zu nehmen.

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