Ratgeber Was bei einer Urlaubsreise mit Hund zu beachten ist

Bonn/Wetzlar · Wer einen tierischen Begleiter mit in die Ferien nehmen will, muss Anreise und Aufenthalt vorher gut planen. Sonst droht Stress für Mensch und Tier.

 Bei längeren Autofahrten in den Sommerurlaub müssen ausreichend Pausen geplant werden, damit der Hund genug trinken kann.

Bei längeren Autofahrten in den Sommerurlaub müssen ausreichend Pausen geplant werden, damit der Hund genug trinken kann.

Foto: Christin Klose/dpa-tmn/Christin Klose

Bei der Urlaubsplanung stellt sich für Haustierbesitzer immer auch die Frage: Soll ich das Tier mitnehmen oder eine Betreuung organisieren? Ob das Reisen mit dem tierischen Begleiter eine gute Idee ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Der Deutsche Tierschutzbund rät davon ab, Katzen, kleine Heimtiere und Vögel mit in den Urlaub zu nehmen, da diese sich in der gewohnten Umgebung wohler fühlten. Hunde hingegen begleiteten ihre Halter am liebsten überallhin.

Zuvor müsse abgeklärt werden, ob im Urlaubsland Krankheiten durch Zecken und Mücken übertragen werden können. Besonders gefährlich sei dabei die Leishmaniose. Die Infektionskrankheit, die durch Parasiten hervorgerufen wird, wird durch Sandmücken übertragen. Sie kommen nur in warmen Regionen, vor allem in Spanien, Italien, Griechenland und Nordafrika vor. Halsbänder und spezielle Medikamente zum Auftropfen können laut Tierschutzbund gegen Zecken und Sandmücken wirksam sein. Vor Urlaubsantritt sollte dazu der Tierarzt befragt werden.

Bei der Frage, ob der Hund mit in den Urlaub kann, spielt auch die Reiseart eine Rolle. Busse nehmen auf Fernstrecken meist gar keine Hunde mit. Bahnfahrten sind möglich, mit einem Tier aber oft teuer: Ist der Hund größer als eine Hauskatze, braucht er bei der Deutschen Bahn ein eigenes Ticket – das ist so teuer wie eine Kinderfahrkarte. Kleine Hunde und andere kleine Haustiere reisen kostenlos.

Autoreisen lassen sich am besten organisieren. Die Tierärztin Heidi Bernauer-Münz aus Wetzlar empfiehlt: „Wer einen Hund dabei hat, sollte alle zwei Stunden eine Pause einlegen, damit der Hund trinken, sich die Beine vertreten und pinkeln kann.“ Das Tier sollte laut Bernauer-Münz aber von klein auf an das Autofahren gewöhnt sein, sonst entstehe Stress.

Ob der Hund mit in ein Flugzeug steigen kann, hänge von der Persönlichkeit des Tieres ab, sagt die Tierärztin. Bernauer-Münz empfiehlt eine Flugreise mit Hund generell nur, wenn es nicht anders geht.

Martina Züngel-Hein betreibt unter hunde-reisen-mehr.com einen Blog für Hundereisen. Sie erklärt, dass es verschiedene Einreisebestimmungen für Hunde im Ausland gibt. Zudem sollten Halter sich vorher erkundigen, ob das Land generell hundefreundlich ist. Internetplattformen wie Petsontour.de oder die Tourismus-Information des jeweiligen Landes helfen laut Züngel-Hein weiter. Neben einem EU-Heimtierausweis mit aktuellen Impfungen werde unter Umständen ein aktueller Antikörper-Test verlangt, oder eine aktuelle Parasitenprophylaxe.

Die größte Herausforderung bei einer Reise mit Hund ist die Suche einer geeigneten Unterkunft. „Ich empfehle, vorher im Hotel oder Gasthof anzurufen“, sagt Züngel-Hein. „So kann man vorfühlen, ob Hunde nicht nur geduldet, sondern auch willkommen sind.“ Inzwischen gebe es Hotels, die sich auf Reisen mit Hund spezialisiert haben.

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