Corona Diese Rechte haben Italien-Urlauber

Hannover/Berlin · Im Norden des Landes nehmen Corona-Erkrankungen rapide zu. Eine geplante Reise deshalb zu stornieren, ist allerdings nicht immer kostenlos möglich.

In Mailand tragen einige Menschen in der Öffentlichkeit einen Mundschutz, um sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken.

In Mailand tragen einige Menschen in der Öffentlichkeit einen Mundschutz, um sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken.

Foto: dpa/Daniele Mascolo

(dpa) Die zunehmende Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 im Norden Italiens verunsichert Urlauber. Reiserechtsanwalt Paul Degott erklärt, wann Reisende einen geplanten Italien-Urlaub kostenlos absagen ­können.

Pauschalreisen in die betroffenen Gebiete können nach seiner Ansicht ohne Gebühren storniert werden, denn Betroffene hätten ein Rücktrittsrecht wegen der außerordentlichen Umstände. Degott rät Urlaubern, sich im Zweifel mit dem Veranstalter in Verbindung zu setzen.

Wer dagegen Flug und Hotel einzeln gebucht habe, gehe unter Umständen leer aus: „Viele Reisende werden das Problem haben, dass die Fluggesellschaft allenfalls noch die Steuern und Gebühren zurückzahlt“, erklärt der Anwalt. Was die Stornierung von Unterkünften in den betroffenen Regionen angeht, bleibe Individualurlaubern nur, auf Kulanz zu hoffen, erklärt Degott.

Die italienischen Bahnunternehmen kommen Reisenden derzeit entgegen. Trenitalia hat bekannt gegeben, die Kosten für Zugfahrten unabhängig vom Tarif komplett zu erstatten, wenn Reisen wegen des Coronavirus‘ abgesagt werden. Wer ein Ticket für einen Hochgeschwindigkeits- oder Fernzug gebucht hat, erhalte einen Gutschein mit einem Jahr Gültigkeit. Wer eine Fahrkarte für einen Regionalzug gekauft hat, bekommt das Geld bar zurückgezahlt. Der Schnellzug-Anbieter Italo bietet als Ersatz für alle Reisen aus den und in die betroffenen Regionen im Norden Italiens Gutscheine an. Sie sind bis Ende Juli gültig, erklärt das Unternehmen.

In Norditalien hat sich das Coronavirus, das die Lungenkrankheit Covid-19 verursacht, stark verbreitet. In der besonders betroffenen Region Lombardei wurden zehn Gemeinden in der Provinz Lodi zu Sperrzonen erklärt. Sicherheitskräfte kontrollieren dort alle Zugänge. In Venetien wurde die Gemeinde Vo abgeriegelt. Schulen, Universitäten und Museen blieben geschlossen.

(dpa)
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