Wandern gegen den Winterblues
Schmallenberg · Das Sauerland in Nordrhein-Westfalen und Hessen wird auch das Land der tausend Berge genannt. Das Gebiet ist vor allem bei Wintersportlern beliebt. Wer will, kann die winterliche Landschaft aber auch ganz ohne Skier bei einer Wandertour entdecken.
Über Nacht ist Schnee gefallen. Dicke, weiße Flocken rieselten herab und verwandelten das Land der tausend Berge in einen Wintertraum. Grell strahlt die Sonne vom tiefblauen Himmel, der Frost zwickt in die Wangen, klare Luft erfrischt bei jedem Atemzug.
Für die Winterurlauber im Sauerland heißt es: Hinaus aus dem warmen Quartier, hinein in die weiße Märchenwelt. Mehrere Winterwanderwege im Sauerland zwischen Brilon, Schmallenberg , Winterberg und Willingen sind als Premium-Touren ausgewiesen und laden ein zur Runde in die Natur.
Wege durch den Schnee
Die Routen werden im Morgengrauen von Liftbetreibern oder Beschäftigten der Gemeinden geräumt, gewalzt oder für sportliche Wanderer auch als Schneepfad zum Stapfen durch den Tiefschnee ausgelegt. Die Winterwanderwege führen in Höhenlagen ab 500 Meter durch schneesichere Gebiete, beispielsweise über den vielbesuchten Kahlen Asten. Zwischen einem und zehn Kilometer beträgt die Länge der Routen. Für jeden Urlauber findet sich im Land der tausend Berge die passende Strecke. Leichte Routen sind einen bis vier Kilometer lang - gemütliche Spazierwege. Die mittleren Routen erreichen eine Länge bis zu sieben Kilometer, die anspruchsvolleren Wege sind rund zehn Kilometer lang. "Zwölf Premium-Winterwanderwege wurden 2010 mit Fachleuten der Deutschen Sporthochschule Köln entwickelt. Darüber hinaus haben wir noch viele weitere Wanderwege, die auch im Winter reizvolle Erlebnisse bieten", so Wanderreferentin Julia Rohe von der Sauerland-Tourismuszentrale in Bad Fredeburg.
Besonders sportliche Wanderfans sind selbst im Winter unterwegs auf dem 82 Kilometer langen Fernwanderweg Winterberger Hochtour. Auf dem sehr anspruchsvollen Rundkurs erklimmen sie in mehreren Tagesetappen die vier höchsten Gipfel rund um das "Sankt Moritz des Nordens", wie sich Winterberg selbst nennt. Start- und Ziel ist der Kahle Asten, mit 841 Meter der zweithöchste Berg in Nordrhein-Westfalen. Am Ende der Tour können sich die Wanderer alpiner Leistungen rühmen. Denn immerhin haben sie 2892 Höhenmeter überwunden.
Zum Winterwandern im Sauerland rät der hausärztliche Internist Julius Taberski aus Winterberg: "Bewegung in der frischen Luft ist gerade in den Wintermonaten wichtig als Ausgleich zu warmen Räumen mit trockener Heizungsluft." Durch die Kältereize werde das Immunsystem des Körpers angekurbelt, Herz und Kreislauf gestärkt. Darüber hinaus wirke die Stille der Schneelandschaft entschleunigend und damit positiv auf das Wohlbefinden. Taberski weiß: "Winterwandern lässt den Stress vergessen." Knöchelhohe Wanderstiefel seien die beste Voraussetzung für unbeschwerte Schneewanderungen.
Die Stadt Brilon bietet die Wanderung "Rund um die Lange Heide" an. Im benachbarten hessischen Willingen geht es hinauf zum Ettelsberg, dem Hausberg des Wintersportortes. Rund um Schmallenberg im Hochsauerland werden sowohl Rundwege als auch Streckentouren angeboten. Für Einsteiger eignet sich die Umrundung des Hohen Knochen, dessen breiter Bergrücken oberhalb von Westfeld es auf eine Höhe von 764 Meter bringt.
Ganz egal, für welche Winterwanderung sich die Gäste entscheiden, nach der klirrenden Kälte lockt die Einkehr in einen der gemütlichen Sauerländer Gasthöfe oder in eine der über 40 urigen Skihütten in der Wintersport-Arena Sauerland.
Zum Thema:
Auf einen Blick Die Winterlandschaft des Sauerlandes lässt sich auch auf einem Pferdeschlitten erkunden. In mehreren Ortschaften werden Schlittentouren angeboten. red sauerland.com/erleben/ Winter/Aktivitaeten/
