Hundegebell hallt durch den verschneiten Wald. Elvis, Jimi und die ganze Horde sibirischer Huskys können den Aufbruch kaum erwarten. Die Karabinerhaken klacken, Janne Määttä spannt die Hunde an. Sechs zerren an einer Schlittenleine und kläffen um die Wette, bis der Schlittenführer die Fußbremse löst. Sind sie einmal in Fahrt, verstummt ihr Jaulen. Dann erlebt der Fahrgast die einsame, winterliche Weite rund um den Syöte-Nationalpark hier im hohen Norden Finnlands.

Auf der Eräpalvelut-Huskyfarm können Gäste nach kurzer Einführung allein mit Hundegespannen starten: Die Huskys jagen über gefrorene Seen, vorbei an kargen Nadel- und Birkenwäldern. Schnee knirscht unter den Kufen. Bei Menschen aus der Großstadt stellt sich in der Weite der Landschaft eine tiefe Ruhe ein. Dieser Traum von Freiheit hat die Städter Janne und Jonna Määttä nach Syöte gelockt. Der Elektriker und die Wellnesskraft betreiben nun die Husky-Farm. "Wir kannten uns kaum aus mit Wildnis und Hunden, als die Farm zur Übernahme stand", sagt Janne.

In der Region der Stadt Pudasjärvi südlich des Polarkreises leben 8424 Menschen und 10 000 Rentiere. Iso-Syöte heißt der Hausberg der Region: Der Hügel mit seinen Schlepp- und Sesselliften sowie 15 Pisten erhebt sich über der Nadelwaldgrenze. Ringsherum locken 120 Kilometer gespurte Langlauf-Loipen und ein breites Angebot an Wildnis-Safaris.

In Syöte gibt es viel zu erleben: Schneeschuhwanderungen, Touren mit dem Motorschlitten und Eisangeln. Man fröstelt schnell, wenn man am See mit dem Handbohrer das meterdicke Eis durchbricht. Die kurzen Eisangeln sehen aus wie Kinderspielzeug, doch richtig vorbereitet beißen Forellen und Barsche an. Wildnis-Guide Annti Rahikkala entzündet ein Feuer, Finger und Wangen tauen wieder auf. Gegrillte Würstchen und heißer Beerensaft wecken die Lebensgeister.

Rentiere zum Anfassen bieten die vielen Züchter in der Region. "Der Tourismus ist ein willkommenes Zubrot", sagt der Rentierzüchter Mikka Käsmä und führt durch seine Gatter. Er hält 230 Tiere im Wintergatter bei Kelosyöte, füttert sie mit Pellets und Moos, weil das Futter in der Wildnis nicht für alle reicht. Viele weitere Tiere stapfen halbwild durch den nahen Nationalpark, knabbern im Winter an Rinden und Zweigen. Im Juni treibt er sie zusammen, mit Quads und Rentierhunden. Dann werden sie gezählt und markiert - für Mikka die schönste Zeit des Jahres.

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Auf einen Blick:Das Skigebiet Iso-Syöte liegt im Bezirk von Pudasjärvi, 140 Kilometer entfernt vom Flughafen Oulu , 750 Kilometer nördlich von Helsinki. Anreise: SAS fliegt von verschiedenen deutschen Flughäfen über Kopenhagen oder Stockholm nach Oulu . Von dort sind es knapp zwei Autostunden nach Syöte . Reisezeit: Für den Winterurlaub ist der März besonders geeignet, die Tage werden länger. Infos: Finish Tourist Board, Tel.: +358/1 06 05 81 05. visitfinland.com