Musikalischer Streifzug durch Wien

Wien · Ob Pop-Legende Falco Komponisten klassischer Musik wie Mozart, Beethoven und Schubert – in Wien können Besucher auf vielfältige Weise auf den Spuren berühmter Persönlichkeiten wandeln.

 Die Johann-Strauß-Statue im Wiener Stadtpark gehört zu den meistfotografierten Denkmälern der Welt. Foto: Popp & Hacker/Wientourismus

Die Johann-Strauß-Statue im Wiener Stadtpark gehört zu den meistfotografierten Denkmälern der Welt. Foto: Popp & Hacker/Wientourismus

Foto: Popp & Hacker/Wientourismus

Pop-Sänger Falco posiert für ein Erinnerungsfoto. Der Komponist Franz Schubert wirft Besuchern, die neben ihm am Klavier Platz nehmen, einen kritischen Blick zu. Und in einem anderem Raum treffen die beiden österreichischen "Eurovision Song Contest"-Sieger Udo Jürgens sowie Conchita Wurst aufeinander. Im Wiener Ableger des Wachsfiguren-Kabinetts "Madame Tussauds" können Touristen täuschend echte Kopien berühmter Persönlichkeiten der Stadt aus nächster Nähe betrachten. Denn zu den 71 Figuren, die in dem Gebäude am Riesenrad des Praters auf 2 000 Quadratmeter ausgestellt sind, gehören neben Stars aus aller Welt auch zahlreiche österreichische Musikgrößen aus Geschichte und Gegenwart. Die aktuelle Chart-Sängerin Christina Stürmer erklärt sogar in einem Film, wie ihr Wachsabbild entstanden ist.

Besucher schwingen Taktstock

Im "Haus der Musik" in der Innenstadt können Besucher lernen, was den perfekten Raumklang ausmacht. Auf fünf Etagen gibt es neben interaktiven Experimenten, Infos und Ausstellungsstücke zu Leben, Werk und Umfeld der großen Meister der Stadt wie Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven . Außerdem können Gäste hier selbst zum Taktstock greifen und virtuell die Wiener Philharmoniker dirigieren. Auch das Museum des 1842 gegründeten, renommierten Orchesters ist im "Haus der Musik" beheimatet.

Bei den Sommernachts-Konzerten haben Klassik-Liebhaber die Möglichkeit, das Ensemble live und gratis unter freiem Himmel vor dem Schloss Schönbrunn zu erleben. Eine preisgünstige Alternative zu den Karten ihrer Aufführungen in der Staatsoper sind die Stehplatztickets, die kurz vor Beginn der Vorstellungen direkt verkauft werden. In den Sommermonaten werden außerdem rund 150 Opern- und Ballett-Produktionen live auf einer Großbild-Leinwand vor dem Prachtbau in der Ringstraße übertragen.

Bei den regelmäßigen Führungen können die Besucher außerhalb der Vorstellungen einen Blick hinter die Kulissen des von 1863 bis 1869 erbauten Opernhauses werfen. Der etwa 40-minütige Rundgang führt unter anderem durch den Zuschauerraum, wo auch der traditionsreiche Opernball steigt, sowie die Pausenfoyers. Dabei erfahren die Teilnehmer, dass zu Direktoren des Hauses auch berühmte Komponisten wie Gustav Mahler und Richard Strauss gehört haben.

Der Spielplan eines anderen Hauses, der Volksoper, reicht heute von Operetten über Opern bis hin zum Tanz. Und bei Konzerten des Ensembles "Classic Alpin" treffen Klassik auf Volksmusik, Harfen- und Flötenklänge auf traditionelle Alpentöne. Musikalische Darbietungen waren hier nicht immer üblich. 1898 wurde die Volksoper als reine Sprechbühne eröffnet.

Auch als Musical-Stadt ist die Donau-Metropole bekannt. Zu einer der erfolgreichsten Uraufführungen wurde das Stück "Elisabeth" über die österreichische Kaiserin im "Theater an der Wien ". Wer den berühmten Sängerknaben der Stadt lauschen möchte, kann dies nicht nur in ihrem Konzertsaal "MuTh". Sie singen von September bis Juni auch bei den Heiligen Sonntags-Messen in der Hofburgkapelle.

Mozart ganz privat

Einen Einblick in das Privatleben der berühmten Komponisten , die in Wien gelebt haben, versprechen deren Wohnungen. Die Domizile von Schubert, Haydn und einigen weiteren Kollegen sind weitestgehend im Originalzustand erhalten. Besucher können Porträts, Noten, Mobiliar und Gegenstände aus dem persönlichen Besitz der Musiker betrachten. Das Mozarthaus hinter dem Stephansdom umfasst sechs Etagen. In dem Gebäude ist auch seine Oper "Die Hochzeit des Figaro" entstanden. Von dem größten Raum seines Anwesens wird vermutet, dass es Mozart als Spielzimmer für Billard und Schach diente. Das "Arnold Schönberg Center" beherbergt dagegen den Nachlass des Musiktheoretikers und Mitbegründers der Zwölftonmusik.

Vor der Johann-Strauß-Statue im Stadtpark drängen sich häufig Gruppen von Touristen mit Kameras. Das Denkmal gehört nach Angaben des Tourismusverbandes zu den meistfotografierten der Welt.

Auf dem Zentralfriedhof ist das Grab des wohl bekanntesten Pop-Musikers der Stadt, Falco , für Fans zu einem Pilgerort geworden. Obwohl er und seine berühmten Kollegen nicht mehr leben - ihre Musik ist in Wien stets lebendig.

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Auf einen BlickWien ist die siebtgrößte Stadt der EU und mit 1,8 Millionen Einwohnern einzige Millionenstadt Österreichs. Im Großraum Wien leben rund 2,6 Millionen Österreicher. Das entspricht einem knappen Viertel der Bevölkerung des Landes. red

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