Kulturschätze zwischen Kiefernwäldern und Kiesstränden

Lo{scaron}inj · Der Kvarner Golf präsentiert einen der schönsten Abschnitte aus Kroatiens Inselwelt. Dazu gehört auch Lo{scaron}inj mit ihren pittoresken Städtchen und malerischen einsamen Felsbuchten.

 Die malerische Bucht Rovenska nahe des ältesten Inselstädtchens Veli Lo{scaron}inj lockt mit ihrem alten Fischerhafen. Foto: Tourismuszentrale Lo{scaron}inj

Die malerische Bucht Rovenska nahe des ältesten Inselstädtchens Veli Lo{scaron}inj lockt mit ihrem alten Fischerhafen. Foto: Tourismuszentrale Lo{scaron}inj

Foto: Tourismuszentrale Lo{scaron}inj

Im schillernden Meeresblau der Adria liegen die vielen Inseln und Inselchen vor den Küsten Istriens, Dalmatiens und der Ferienregion Kvarner-Bucht. Zwischen Krk im Norden und Lo{scaron}inj im Süden entspinnt sich vor dem kroatischen Festland ein paradiesisches Mosaik aus Wasser und Land, das mal karg, mal üppig grün ausfällt und ebenso reich an malerischen Badeplätzen und wunderbarer Natur wie wertvollen Kulturschätzen ist.

Eine dieser Inseln ist Lo{scaron}inj, die mit 2580 Sonnenstunden zu den sonnigsten Plätzen in ganz Europas zählt. Ihre touristische Karriere begann bereits im Jahr 1885, als der österreichische Wissenschaftler Conrad Clar das Seefahrerstädtchen Mali Lo{scaron}inj gemeinsam mit seinem Sohn, der unter einer Atemwegserkrankung litt, besuchte. Als dieser während ihres Aufenthaltes wieder gesund wurde, war der Grundstein für die Zukunft des Eilands als Kurort schnell gelegt. Dank seines milden Klimas etablierte er sich fortan zu einem gefragten Reiseziel des österreichisch-ungarischen Adels. Damals wie heute kommen die Urlauber nach Mali Lo{scaron}inj, wo sie in der ruhigen, nach Kiefern duftenden Cikat-Bucht die Sonne und auf der Hafenpromenade mit ihren zahlreichen Cafés das pulsierende Leben unter Palmen genießen können.

Mitten im touristischen Geschehen hat seit Kurzem auch ein Kulturgut von Weltrang seinen Platz: Im ehemaligen Palast Kvarner behandelt eine Ausstellung die nackte Schönheit des griechischen Athleten Apoxyomenos. Die 1,92 Meter hohe antike Statue, einst wohl von einer römischen Galeere in Seenot den Göttern geopfert, wurde 1999 vor der Insel Lo{scaron}inj aus dem Meer gefischt und hat nach einer Tournee durch internationale Museen in Mali Lo{scaron}inj ihr Zuhause gefunden.

Ein kleiner Spaziergang trennt den in Bronze gegossenen Jüngling von einer Urlauberattraktion ganz anderer Art. Hoch über dem Meer liegt am südlichen Ortsende der Lo{scaron}injer Duftgarten, in dem zwischen niedrigen Mauern Salbei, Lavendel, Rosmarin und Thymian wuchern und das Aroma der Insel verströmen. Holprige Wege winden sich von einem alten Steinhaus, in dem Selbstgemachtes wie Seifen oder Liköre auf Käufer warten, zum anderen Ende des Areals, wo eine besonders fleißige Mitarbeiterin des Gartens hinter einem Holzzaun im Schatten eines Olivenbaums "wohnt". Es ist das Eselmädchen Betty, erklärter Liebling zahlreicher Touristen, das jenseits der Öffnungszeiten durchs Gelände stakst und das Unkraut zwischen den Pflanzen vertilgt.

Mali Lo{scaron}injs Aromagarten ist ein guter Startpunkt, um auf der Küstenpromenade nach Veli Lo{scaron}inj zu spazieren. Das Zentrum des ältesten Inselstädtchens bildet einen kleinen Platz vor einem ebenso kleinen Hafenbecken, in dem die Boote sanft im glitzernden Wasser schaukeln. Drumherum liegen wie eine Theaterstaffage die bunt getünchten Fassaden alter Häuser mit Läden und Lokalen, von deren Terrassen man einen guten Blick auf die barocke Basilika Sv. Antun hat. Treppenwege und schmale Gassen führen von dem Platz weg in stillere Teile des Ortes, an denen zahlreiche schöne Villen, kaum behelligt von fremden Blicken der Urlauber, in verträumten Gärten ruhen. Überall erfüllt der intensive Duft von Orangenbäumen und Jasmin die Luft.

Fast ebenso unbemerkt liegt am Rand des Hafens das "Lo{scaron}inj Marine Education Centre", dessen Aufgabe es ist, die Arten der Adria zu erhalten und ihren Lebensraum zu schützen. Besucher können in dem Zentrum sehr viel über Delfine erfahren - insbesondere über die Großen Tümmler, von denen gegenwärtig etwa 200 im Lo{scaron}injer Archipel leben. Mit ein bisschen Glück können Reisende die Tiere sogar bei einer Wanderung um die Südspitze der Insel in natura erleben.

Zum Thema:

Das Museum des Apoxyomenos In Mali Lo{scaron}inj lädt das Museum des Apoxyomenos zum Blick auf eines der wertvollsten Kulturgüter der Insel ein: die 2000 Jahre alte Bronzestatue des griechischen Athleten Apoxyomenos, die 1999 nahe Lo{scaron}inj entdeckt wurde. In neun Ausstellungsräumen wird die Geschichte des Athleten beleuchtet.

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