Klein-London an der Ostsee

Wegen des Handels mit Großbritannien hat die Ostseemetropole den Beinamen „Klein-London“. Doch mit seinen Grachten erinnert Göteborg auch an Amsterdam. Viele Einwanderer suchten hier in den vergangenen Jahrhunderten ihr Glück und haben ihre Spuren hinterlassen.

 Um vor Angriffen von der See besser geschützt zu sein, wurde der Hafen Göteborgs im Inneren der Stadt angelegt. Foto: Visitsweden.com

Um vor Angriffen von der See besser geschützt zu sein, wurde der Hafen Göteborgs im Inneren der Stadt angelegt. Foto: Visitsweden.com

Foto: Visitsweden.com

Göteborg . Die Holländer brachten ihre Grachten mit, die deutschen Einwohner errichteten ihre eigene Kirche und die Briten sorgten dafür, dass Göteborg den Spitznamen "Lilla London ", Klein-London erhielt. Obwohl die schwedische Metropole erst 1621 gegründet wurde und damit zu den jungen Städten an der Ostsee zählt, spürt man den Einfluss vieler europäischer Kulturen.

Mit rund 917 000 Einwohnern ist Göteborg nach Stockholm die zweitgrößte Stadt Schwedens. Dennoch hat sie sich den Charme einer Kleinstadt bewahrt. Fast alle Touristenziele sind bequem zu Fuß erreichbar.

Kanäle durchziehen die historischen Häuserviertel. Das ausgeprägte Grachtensystem ist ein Erbe des holländischen Königs Gustav II. Adolf, der die Stadt gegründet hat. So wurde sie fast ausschließlich von den Holländern erbaut. Mit den klassischen Paddan-Kanalbooten lässt sich Göteborg vom Wasser aus erkunden.

Das 1643 erbaute Kronhuset gilt als das älteste Gebäude der Stadt. Heute können Besucher im darin angesiedelten Stadtmuseum mehr über die bewegte Geschichte der Hafenstadt erfahren. Rund um den Innenhof liegen kleine Werkstätten, in denen Handwerker tätig sind.

Der zentrale Platz in der Innenstadt ist der "Gustav Adolf Tork". Hier befindet sich auch die Christinenkirche. Diese wurde 1884 mithilfe der deutschen Kolonie Göteborgs erbaut. Damals lebten unter den rund 86 000 Einwohnern über 1000 Deutsche. Bis heute werden hier Gottesdienste in deutscher Sprache gehalten.

Göteborgs Prachtmeile in den Stadtteilen Avenyn und Vasa erinnert dagegen an die Wiener Ringstraßen-Bauten. Rund um den Götaplatsen befinden sich das das Stadttheater, Konzerthaus und Kunstmuseum mit Werken skandinavischer und europäischer Maler - von Rembrandt bis Picasso.

Einblick in die maritime Vergangenheit der Stadt vermittelt das Seefahrtmuseum. Schon im 18. Jahrhundert prägten der Hafen und die Fischerei die Wirtschaft Göteborgs. Auch für Großbritannien spielte in dieser Zeit der Handel mit der Metropole eine wichtige Rolle. Aus dieser Zeit stammt auch der Spitzname "Klein-London". In der 1874 erbauten Fischhalle können Besucher Köstlichkeiten des Meeres erwerben und sich in der Markthalle unter die Einheimischen mischen, um schwedische Spezialitäten zu probieren. In den Cafés des Stadtteiles Haga locken süße Genüsse, wie die berühmten Zimtschnecken.

Bis zu den grünen Oasen der Stadt sind es von hier nur ein paar Minuten Fußweg. Der Stadtpark gilt als eine der besterhaltenen Anlagen des 19. Jahrhunderts. Hier gibt es unter anderem ein Rosarium mit tausenden Rosen, ein Gewächshaus mit tropischen Pflanzen und einen großen Kinderspielplatz. Insgesamt verfügt Göteborg über 2700 Hektar Grünflächen - das sind pro Einwohner rund 294 Quadratmeter. Ein Muss für Besucher ist auch der 1923 eingeweihte Botanische Garten. In seinen Gewächshäusern mit 4000 Arten ist auch Schwedens größte Sammlung tropischer Orchideen zu sehen.

Besonders bei Familien beliebt ist der "Liseberg", Skandinaviens größter Vergnügungspark, mit rasanten Fahrgeschäften und gemütlichen Karussells.

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Auf einen Blick:Die "Göteborg City Card" bietet die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, freien Eintritt in verschiedene Museen und Sehenswürdigkeiten sowie Einkaufsrabatte. Infos bei der Göteborg Tourist Office, Kungsportplatsen 2, Göteborg , Tel. (00 46) 3 13 68 42 00, E-Mail: turistinfo@goteborg.com.goteborg.com

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