Diebstähle in Sachsen, Hessen und dem Saarland Richter verurteilen Auto-Dieb zu mehr als drei Jahren Gefängnis

Saarbrücken · Ein 29-Jähriger hat in Sachsen, Hessen und dem Saarland fünf Navigations-Geräte aus Autos und zwei komplette VW-Busse gestohlen. Den Beweis liefert ein Blitzer-Foto von einer roten Ampel. Es zeigt den Mann am Steuer eines geklauten Busses im Saarland.

 Ein Dieb versucht ein Auto aufzubrechen. Symbolfoto.

Ein Dieb versucht ein Auto aufzubrechen. Symbolfoto.

Foto: BECKER&BREDEL/bub

Das Landgericht Saarbrücken hat einen Mann aus Litauen wegen mehrfachen schweren Diebstahls zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der 29-Jährige hatte zuvor gestanden, dass er zwischen März und September 2015 im Saarland zwei VW-Busse und in Hessen sowie Sachsen fünf Navigationsgeräte aus Autos gestohlen habe. Im gleichen Zeitraum sei er außerdem in Norwegen in ein Geschäft eingebrochen.

Multi-Media-Geräte in Sachsen und Hessen geklaut

Der Angeklagte und weitere Mittäter, die teilweise bereits zu Haftstrafen verurteilt worden sind, arbeiteten zumindest zeitweise wohl auf Bestellung. Sie wohnten zur Tatzeit offenbar in Hotels und gingen von dort aus auf Diebestour. Im März 2015 brach der Angeklagte dabei in Leipzig einen VW Passat auf und versuchte dessen Multimedia-Navigationsgerät zu entwenden. Das klappte bei diesem Auto zwar nicht. Aber es funktionierte bei einem Passat ein paar Häuser weiter in der gleichen Straße. Es klappte außerdem im gleichen Monat bei einem weiteren VW Passat in Eschborn/Hessen.

Einbruch in ein Geschäft in Norwegen

Im April 2015 war der Angeklagte in Frankfurt unterwegs. Innerhalb von einer Nacht brach er in einem Stadtviertel drei 5er BMW auf und entwendete deren Navigationsgeräte. Einige Wochen später war er nach eigener Aussage in Norwegen. Dort brachen er und weitere Mittäter in ein Geschäft ein und erbeuteten Waren im Wert von mehr als 10 000 Euro. Wegen dieser Tat wurde er später zu zwei Jahren und einem Monat Gefängnis verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe wurde er auf dem Flughafen von Oslo an Polizisten aus dem Saarland übergeben.

VW-Busse im Saarland gestohlen

Diese Ermittler hatten dem Litauer zwischenzeitlich an Hand von diversen Spuren eine Serie von Autodiebstählen vom September 2015 im Saarland zugeordnet. Der 29-Jährige räumte diese Taten schon auf dem Flug nach Deutschland ein. Demnach hatten er und ein Kollege Anfang September im Nordsaarland einen VW T5 Multivan gestohlen. Das Auto bekam ein Dubletten-Kennzeichen, also eine Autonummer eines anderen, im Saarland zugelassenen VW-Busses gleicher Bauart. Dann wurde der Wagen auf einem Parkplatz abgestellt, um ihn an den eigentlichen Abnehmer zu verkaufen. Aber das ging schief.

Rote Ampel und ein Blitzer-Foto des Diebes

Das Auto fiel auf und die Polizei fand in und an dem Fahrzeug diverse Hinweise auf die beiden Diebe. Außerdem entdeckten die Beamten sogar ein Foto des Angeklagten am Steuer des gestohlenen VW. Das Bild hatte eine Überwachungskamera gemacht, als der 29-Jährige eine rote Ampel überfuhr. Schließlich konnten die Ermittler dem Mann für drei weitere VW-Bus-Fälle vom September 2015 verantwortlich machen. Zwei Mal waren die Diebe zwar gewaltsam in das jeweilige Fahrzeug gekommen und hatten das Zündschloss heraus gebrochen. Aber die Wagen sprangen nicht an. Im dritten Fall hatten die Männer jedoch Erfolg. Sie brachten den VW T5 nach Saarbrücken und verkauften ihn weiter.

Ein VW-Bus wird völlig ausgebrannt gefunden

Dieses Auto wurde einige Zeit später völlig ausgebrannt in Nordrhein-Westfalen gefunden. Irgendwelche Spuren in Richtung der Diebe oder der späteren Nutzer konnten an diesem Fahrzeug nicht mehr entdeckt werden. Aber die vorhandenen Indizien und Beweise reichten trotzdem aus. Der Angeklagte wurde von Norwegen ausgeliefert und nun in Saarbrücken für die zehn in Deutschland verübten Taten verurteilt. Dieses Urteil ist rechtskräftig. Der 29-Jährige hat es angenommen.

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