Leipzig. Wer Soldaten misshandelt, der wird von der Bundeswehr bestraft. Getreu dieser Devise hat der 2. Wehrdienstsenat des Bundesverwaltungsgerichts zwei Unteroffiziere degradiert, weil sie einen Wehrpflichtigen gemeinsam misshandelt hatten. Die beiden Männer wurden laut Rechtsportal Juris in einen Mannschaftsdienstgrad zurückgestuft (Az.:2 WD 1.11).

Die beiden Ex-Unteroffiziere (Dienstgrade Maat sowie Obermaat der Reserve) hatten auf einem Schiff der Marine einen ihnen unterstellten Hauptgefreiten misshandelt. Sie hatten den Soldaten mit Klebeband an Fuß- und Handgelenken gefesselt und anschließend mit einem Schlauch nassgespritzt, wobei sie das kalte Wasser auch in die geöffnete Hose laufen ließen. Dann hatten sie ihn auf dem Musterungsplatz hinter angetretenen Soldaten so aufgestellt, dass sein Zustand erst bei deren Wegtreten auffiel. Das Truppendienstgericht verhängte daraufhin gegen die beiden Soldaten ein vierjähriges Beförderungsverbot und eine vierjährige Kürzung der Bezüge um ein Zehntel verhängt.

Das Bundesverwaltungsgericht hat die Berufungen der beiden Soldaten gegen diese Entscheidung zurückgewiesen. Auf die Berufung der Wehrdisziplinaranwaltschaft hat das Gericht zudem die Sanktionen erhöht und beide Soldaten in einen Mannschaftsdienstgrad herabgesetzt. Zur Begründung hieß es: In Fällen einer entwürdigenden Behandlung eines Untergebenen durch einen Vorgesetzten sei eine Dienstgradherabsetzung auszusprechen und zwar regelmäßig um mehrere Dienstgrade - bei Soldaten auf Zeit bedeute dies eine Degradierung bis in einen Mannschaftsdienstgrad. Besondere Umstände, die ausnahmsweise eine mildere Maßnahme gerechtfertigt hätten, vermochte das Gericht nicht zu erkennen. Insbesondere der Annahme der beiden verurteilten Ex-Unteroffiziere, es habe sich bei dem Ganzen um einen "Spaß" gehandelt, maß das Gericht kein solches Gewicht bei. So etwas sei kein Spaß. red/wi