Automobil Zahl der Rückrufe erreicht 2019 Rekordwert
Hamburg · 390-mal riefen Autohersteller Fahrzeuge in die Werkstatt. Am häufigsten betraf es Mercedes-Fahrer.
(np) Erfahren Autofahrer von einem Rückruf für ihren Wagen, löst das meist noch immer einen Schreck aus. Viele sind sich dann unsicher, ob sie mit ihrem Fahrzeug noch auf die Straße dürfen.
Die Zeitschrift Auto-Bild berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe (7/20), dass das Kraftfahrtbundesamt im vergangenen Jahr 390 Rückrufe registriert hat. Das ist ein neuer Rekordwert. Insgesamt waren knapp 3,2 Millionen Fahrzeuge betroffen.
Rückrufe sind keine Ausnahme mehr, sondern die Regel, um Sicherheit und Qualität der verkauften Fahrzeuge zu gewährleisten. Da die Kfz-Technik zunehmend komplexer wird, immer mehr Elektronik im Auto Einzug hält und vor allem Dieselmotoren mit Software manipuliert wurden, hatte das Kraftfahrtbundesamt alle Hände voll zu tun. Es ist die zuständige Behörde für Rückrufe im Automobilbereich, die durch das Gesetz zur Produktsicherheit begründet sind. Damit ernsthafte Gefahren vollständig beseitigt werden, kann betroffenen Fahrzeughersteller auferlegt werden, die Halteranschriften aus dem Zentralen Fahrzeugregister des Kraftfahrtbundesamtes zu nutzen. Bei weniger schweren, aber dennoch erheblichen Mängeln, die sich auf die Verkehrssicherheit und Umwelt auswirken können, dürfen die Hersteller auf die Daten des Kraftfahrtbundesamtes zurückgreifen.
Besonders betroffen von Nachbesserungen waren vor allem Komponenten wie Airbags, die dem Insassenschutz (22 Prozent) dienen. Zu den wichtigsten Rückruf-Ursachen gehören weiter die Elektrik (13 Prozent) sowie Motor und Karosserie (beides je elf Prozent). Angeführt wird die Rückruf-Hitliste von Mercedes-Benz mit allein 52 Maßnahmen. Dahinter folgen BMW (22 Rückrufe) und VW (20 Rückrufe).
„Gerade für Gebrauchtwagen-Käufer ist das Thema Rückruf sehr wichtig. Denn ein verpasster Termin kann später zu hohen Kosten führen“, sagt Auto-Bild-Redakteur Bendix Krohn.