Was Kühlboxen fürs Auto taugen
Stuttgart · Experten-Test mit überraschendem Ergebnis: Das günstigste von acht untersuchten Produkten ist auch das beste.
(np) In den Sommermonaten sind Kühlboxen im Auto nicht nur auf Reisen, sondern auch beim Einkaufen nützliche Helfer. Der Autoclub Europa (ACE) und die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) haben jetzt acht Boxen, die über den Zigarettenanzünder mit Strom versorgt werden, getestet. Die Preise lagen zwischen 48 und 199 Euro.
"Sehr empfehlenswert" sind die billigste und die teuerste Box: die Mobicool T26 AC/DC (48 Euro) und die Dometic TropiCool TCX 21 (199 Euro). Auf den weiteren Plätzen mit jeweils "empfehlenswert" folgen die Powerbox Plus von Campingaz (95 Euro), die KB 2922 von Severin (65 Euro), die U30 DC/AC von Fritz Berger (50 Euro) und die Electric Cooler E26 M von Ezetil (50 Euro). Die Plätze sieben und acht mit "bedingt empfehlenswert" belegen die KK29 von AEG (90 Euro) und die KB3537 von Clatronic (65 Euro).
Beim Stabilitäts-Test, bei dem die Boxen einen Sturz aus 80 Zentimetern Höhe auf Betonboden überstehen sollten, erhielten alle Produkte die Bestnote. Bei der Kühlleistung sah das jedoch ganz anders aus. Bei einer Außentemperatur von 24 Grad Celsius herrschten im Staufach des Gesamtsiegers Mobicool nach sechs Stunden Betrieb mit zwölf Volt zwölf Grad.
In der Campingaz Powerbox Plus wurden knapp über 13 Grad gemessen. Schlusslichter waren die Clatronic KB 3537 mit 20,8 Grad und die AEG K29 mit 21,3 Grad.
Bei einem weiteren Test wurde den Boxen in der Klimakammer vier Stunden lang auf 46 Grad eingeheizt, was im Fahrzeuginnenraum während der Mittagshitze selbst im Schatten schnell erreicht ist. Hier brillierte erneut die Mobicool, die im Staufach 29,5 Grad aufwies. In der Clatronic erhöhte sich die Temperatur auf 38,5 Grad, in der AEG auf 39,6 Grad.
Das beste Isoliervermögen hat die Dometic, gefolgt von der Mobicool. Die hinteren beiden Plätze belegen wieder AEG und Clatronic. In dieser Disziplin wurde ermittelt, wie gut die Boxen ihre Innentemperatur halten können, wenn sie von der Stromversorgung abgeschnitten sind und die Außentemperatur bei 24 Grad liegt.
Bei der Energieeffizienz konnten die Boxen weniger gut punkten. Ihre Kühlung hängt stark von der Umgebungstemperatur ab, und das kostet Strom. Als wahre Stromfresser entpuppten sich besonders AEG und Clatronic. Einen Entladeschutz für die Autobatterie bieten nur die Exemplare von Campingaz und Dometic. Alle Boxen können jedoch auch an die Haushaltssteckdose gehängt werden. Somit lässt sich Kühlgut zu Hause, auf dem Campingplatz oder im Ferienhaus vorkühlen.
Ein schwaches Bild gab das Gros der Boxen in puncto Ladungssicherung ab. Mit dem Sicherheitsgurt im Auto ließen sich ausschließlich die Exemplare von AEG und Ezetil verbinden. Die anderen Boxen können sich bei einer Vollbremsung schnell zu Geschossen verwandeln.
Grundsätzlich eignen sich thermoelektrische Boxen nicht nur zum Kühlen. In ihnen können Lebensmittel auch erwärmt und warm gehalten werden. Allerdings bieten dieses Merkmal nicht alle Testkandidaten. Eine per Schalter zu aktivierende Warmhaltefunktion ist bei Clatronic, Dometic und Severin vorhanden.
Wer nicht auf eine hohe Kühlung von Lebensmitteln oder gar Medikamenten um den Gefrierpunkt und bei großer Hitze angewiesen ist, sondern den zeitlich beschränkten Einsatz beim Einkauf, im Urlaub oder beim Hobby im Auge hat, ist mit thermoelektrischen Kühlboxen gut bedient.