Fahrvorstellung Alfa Romeo: Vom Sofa aus den Nachwuchs am Steuer im Blick

Alfa Romeo setzt bei der Auffrischung von Stelvio und Giulia auf innere Werte. Sicherheit und Komfort verbessern sich in beiden Modellen.

  Alfa Romeo hat die Mittelklasse-Limousine Giulia technisch, aber nicht optisch überarbeitet.

Alfa Romeo hat die Mittelklasse-Limousine Giulia technisch, aber nicht optisch überarbeitet.

Foto: FCA/FCA Germany AG

Frankfurt Bei Alfa Romeo läuft es zumindest in Deutschland nicht wirklich rund. Während die Geschäfte im Heimatland Italien noch halbwegs profitabel gehen, leidet die Traditionsmarke bei uns unter Absatzschwierigkeiten und das schon vor der Corona-Krise.

Der Kompaktwagen Giulietta ist in die Jahre gekommen und wartet dringend auf seine Ablösung durch ein neues Modell, und auch der kleine Zweitürer Mito repräsentiert schon lange nicht mehr den aktuellen Stand der Technik. Nun aber schicken die Italiener zunächst die beiden wesentlich jüngeren Spitzenbaureihen Giulia und Stelvio mit deutlich aufgewerteter Ausstattung und neuen Assistenzsystemen ins neue Modelljahr.

Bei der viertürigen Limousine Giulia beginnt die Preisliste bei 37 500 Euro für das Einstiegsmodell mit einem 200 PS/147 kW starken 2,0-Liter-Turbobenziner. Der 2,2-Liter-Basisdiesel mit 190 PS/130 kW kostet in der höherwertigen Business-Ausstattung ab 41 500 Euro. Das SUV Stelvio ist mit identischen Motorisierungen ab 44 000 beziehungsweise 48 000 Euro erhältlich.

Schon die Einstiegsmotorisierung bietet mehr als anständige Durchzugskraft, ihr Verbrauch liegt in der Giulia jedoch im Alltag mit etwa acht Litern Super deutlich über dem Normwert von 6,3 Litern. Als Alternative gibt es den 2,0-Liter-Benziner auch mit 280 PS/206 kW. Hier steht bei der Giulia auch ein permanenter Allradantrieb zur Wahl. Beim stärkeren Diesel mit 210 PS/154 kW ist der 4x4-Antrieb serienmäßig. Beim Stelvio werden grundsätzlich alle vier Räder angetrieben.

Die Spitzenmotorisierung, ein aufgeladener 2,9-Liter-V6-Benziner mit stolzen 510 PS/375 kW, treibt den Preis für die Giulia auf rund 82 000 Euro und für den Stelvio auf 91 000 Euro. Alle Antriebsstränge sind mit einem achtstufigen Automatikgetriebe ausgerüstet. Plug-in-Versionen sind bei Alfa Romeo wohl frühestens für die in zwei Jahren startenden Nachfolge-Generationen zu erwarten. Im Fiat-Chrysler-Mutterkonzern wird wohl zuerst die Marke Jeep mit alternativen Antrieben antreten.

Optisch ist außen alles beim Alten geblieben, umso mehr Neuigkeiten finden sich im Innenraum. Vor allem die Steigerung von Sicherheit und Komfort prägt die Auffrischung beider Baureihen. Sie beherrschen künftig das automatisierte Fahren nach Level 2, das den Fahrer zwar nicht aus der Verantwortung entlässt, ihn aber doch umfangreich unterstützt.

Der aktive Spurhalte-Assistent hält den Wagen stets in der Fahrbahnmitte, die aktive Cruise Control sorgt für den korrekten Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen und passt die Geschwindigkeit mithilfe der Verkehrszeichenerkennung an die aktuellen Tempolimits an. Ein Stau- und Autobahnassistent verzögert Giulia und Stelvio bei stockendem Verkehr bis zum Stillstand und lässt sie wieder anfahren. Der Fahrer muss die Hände allerdings bei allen Manövern am Lenkrad lassen.

Sollte sich ein anderes Fahrzeug auf der Nebenspur befinden, warnt die Totwinkel-Überwachung vor dem Spurwechsel, und der Müdigkeitsassistent empfiehlt eine Pause, wenn der Fahrer unachtsam wird.

Für bessere Verbindungen und Bedienbarkeit sorgt das neue Infotainment-System mit seinem 8,8 Zoll großen Display, das nun berührungssensitiv ist. Die Bedienung wird hierdurch wesentlich erleichtert. Über Online-Dienste lassen sich Notrufe bei Pannen oder Unfällen absetzen. Per Smartphone oder Smartwatch ist ein Fernzugriff auf bestimmte Fahrzeugfunktionen möglich, zum Beispiel das Öffnen und Verschließen der Türen oder die Lichthupe. Darüber hinaus kann das Fahrzeug geortet werden und auf Wunsch wird beim Überschreiten einer voreingestellten Geschwindigkeit oder dem Verlassen eines definierten Gebiets ein Alarm ausgelöst. Das kann sinnvoll sein, wenn man den Wagen seinen Kindern ausgeliehen hat. Auf Wunsch ist ein mobiler WLAN-Hotspot an Bord.

Aufgeräumt hat Alfa Romeo auch den Bereich vor dem Cockpit. So findet sich hier nun ein Ablagefach mit Ladeschale für das Smartphone sowie ein praktisches Fach für Schlüssel und kleine Mitnehmsel. Lenkrad und Schalthebel wurden neu geformt, für das Volant stehen zwei unterschiedliche Lederbezüge in glatter oder perforierter Ausführung zur Wahl. Neue Dämmmaterialien sowie modifizierte Radaufhängungen und Motorlager verringern die Abrollgeräusche der Räder und Vibrationen. Die Federung ist straff, aber nicht unkomfortabel und die Lenkung glänzt weiterhin mit mustergültiger Präzision.

 Der Alfa Romeo Stelvio, ein SUV der Mittelklasse, verfügt jetzt über neue Sicherheitsassistenten.

Der Alfa Romeo Stelvio, ein SUV der Mittelklasse, verfügt jetzt über neue Sicherheitsassistenten.

Foto: FCA/FCA Germany AG

Die Giulia rollt auf Leichtmetallfelgen mit Durchmessern von 16 bis 19 Zoll, beim Stelvio wachsen die Dimensionen je nach Ausstattungslevel auf 18 und sogar bis 20 Zoll. Drei neue Außenfarben, eine davon in intensivem Metallicblau, komplettieren die Modellpflege. Die Ausstattungslinien stufen sich bei Limousine und SUV in die Basisversion und die Varianten Business, Super, Sprint, Lusso Ti, Veloce und Veloce Ti.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort