Versessen auf Luxus und Leistung

New York · Amerika ist für die deutschen Autobauer ein wichtiger Markt. Daher sind sie auf den großen Motorshows in Detroit, Los Angeles und jetzt New York oft mit Weltpremieren vertreten. Diesmal besonders Mercedes-Benz.

 Das GLC Coupé von Mercedes-Benz ist eine Mischung aus SUV und Coupé. Fotos: Hersteller, Kirchberger (3)

Das GLC Coupé von Mercedes-Benz ist eine Mischung aus SUV und Coupé. Fotos: Hersteller, Kirchberger (3)

 Die AMG-Version der neuen E-Klasse

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 Die Cabrio-Variante der C-Klasse

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 Der neue R8 Spyder von Audi

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 Der neue Toyota Prius mit Plug-in-Antrieb

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 Der Mazda-Roadster MX-5 RF mit Blechdach

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 Der neue Toyota GT68 mit geschärftem Design

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 Der sportliche Nissan GT-R mit neuem Gesicht

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 Die neue Generation des Subaru Impreza

Die neue Generation des Subaru Impreza

Draußen Staus, drinnen Staunen. Die Automesse in New York (noch bis 3. April) zählt zu den Publikumsmagneten, obwohl rings um das Jacob Javits Convention Center, das sehr überschaubare Messegelände gleich am Hudson River, der Verkehr nicht nur während der Stoßzeiten nahezu zum Erliegen kommt.

Mehr als eine Million Besucher werden auch in diesem Jahr erwartet. Das sind mehr Gäste als beim Genfer Autosalon (rund 690 000 Besucher) oder der IAA in Frankfurt (rund 931 000 Besucher). Amerika ist autoversessen. Deshalb sehen vor allem die Marken aus Deutschland und Japan das Messespektakel nach den Ausstellungen als durchaus wichtig an, obwohl kurz zuvor schon die Autoshows in Detroit und Los Angeles stattgefunden haben.

Mercedes-Benz hat in New York gleich mehrere Schleier gelüftet. Das GLC Coupé nimmt die schräge Linie eines SUV-Coupés auf, die einst BMW mit dem X6 vorgegeben hat. Mercedes kündigt acht Modellversionen und ein Topmodell von AMG an. Vier Diesel und ebenso viele Benziner sind geplant, zusätzlich eine Variante mit Plug-in-Hybridantrieb. Das Leistungsspektrum der Diesel reicht von 170 PS/125 kW bis 204 PS/150 kW, der zunächst angebotene Vierzylinder-Benziner im GLC 250 schafft 211 PS/155 kW.

Leistung satt gibt es auch aus dem Hause Mercedes-AMG. Das Cabrio der C-Klasse dampft in zwei Versionen heran. Der doppelt aufgeladene V8-Motor liefert 476 PS/350 kW oder 510 PS/375 kW. Markteinführung ist im August. Die Fahrleistungen sprechen für sich. In 4,1 Sekunden sprintet das Mittelklasse-Cabrio als C 63 S von 0 auf 100 km/h (C 63: 4,3 Sekunden) und wird in der Serien-Konfiguration bei 250 km/h abgeregelt. Mit dem AMG Drivers Package sind 280 km/h möglich. Die Kraftübertragung übernimmt das von AMG umgebaute Wandlergetriebe Speedshift MCT mit sieben Schaltstufen.

Im März hat Audi den neuen R8 präsentiert. In New York ist jetzt der Spyder zu sehen, die offene Version des Supersportlers. Der Roadster mit seinem 5,2-Liter-V10 kommt ganz ohne Turbo auf 540 PS/397 kW. Dabei rotiert die Kurbelwelle bei Spitzenleistung 7800 Mal in der Minute. Das maximale Drehmoment fällt mit 540 Nm eher bescheiden aus, doch soll der flache Bolide in nur 3,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. 318 km/h gibt Audi als Höchstgeschwindigkeit an, der Verbrauch soll zehn Prozent niedriger als beim Vorgänger sein. Die Segelfunktion, also das automatische Auskuppeln der Automatik, trägt dafür Sorge. 11,7 Liter Super Plus verlangt der Saugmotor dennoch.

Die japanischen Auto-Marken sind stark in den Vereinigten Staaten. Entsprechend mächtig ist ihr Auftritt auf der New York International Auto Show. Während auf den Ständen von VW und BMW eher Stille herrscht, verkünden die Kinder Nippons lautstark ihre Botschaften. So hat Toyota die neue Generation des Prius mit nach Manhattan gebracht. Der Hybrid-Pionier tritt mit leicht geändertem Design als Plug-in-Hybrid an und macht nun alles besser. Die auf 8,8 kWh Kapazität vergrößerte Lithiumionen-Batterie ist gut für bis zu 50 Kilometer rein elektrisches Fahren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h. Überarbeitet wurde außerdem der Sportler GT86, der schärfere Formen bei weitgehend gleicher Technik bekommen hat.

Weniger erfolgreich ist die Toyota-Tochtermarke Scion, die aufgrund anhaltender Erfolglosigkeit wohl ihren letzten Auftritt in Amerika erlebt hat. Lediglich drei Modelle werden überleben, darunter der FR-S, der Zwillingsbruder des Toyota GT86.

Bei Hondas Nobelmarke Acura debütiert das SUV MDX, das mit 4,92 Metern Länge in Amerika eher zur Kompaktklasse gehört. Mazda zeigt den wundervollen Roadster MX-5 RF mit automatischem Blechdach, das hinter einer Hutze über dem Heck verschwindet und den Zweisitzer zum Targa macht. Der schlanke Mazda wirkt offen und geschlossen gleichermaßen schön.

Ein Facelift lässt Nissan dem sportlichen GT-R angedeihen. Das neue Gesicht trägt jetzt den markentypischen V-Kühlergrill und einen modifizierten Frontstoßfänger, dem es nicht an Aggressivität fehlt. Der Twin-Turbo-Sechszylinder mit 3,8 Litern Hubraum liefert nun 570 PS/ 419 kW Leistung und ein maximales Drehmoment von 633 Newtonmetern.

Subaru stellt in New York die neue Generation des Impreza vor, die etwas länger und breiter, aber flacher als der Vorgänger geworden ist und einen deutlich aufgewerteten Innenraum vorzeigen kann. Die Formen sind weniger exaltiert als bisher. Stufenheck-Limousine und Kombi sollen Ende 2016 in Japan auf den Markt kommen, der Deutschlandstart ist vermutlich erst Mitte 2017 zu erwarten. Allradantrieb gehört ebenso dazu wie vierzylindrige Benzin- und Diesel-Boxermotoren.

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