Eigenwillige Konzepte als Erfolgsstrategie Weiter mit Allradantrieb und Boxermotor

Friedberg · Subaru sieht für den Dieselmotor keine Zukunft. Aber noch keine Hybrid- und Elektromodelle im Programm

 Wie bei fast allen Fahrzeugen des Konzerns setzt Subaru auch bei seiner aktuellen SUV-Modellpallete auf Allradantrieb.

Wie bei fast allen Fahrzeugen des Konzerns setzt Subaru auch bei seiner aktuellen SUV-Modellpallete auf Allradantrieb.

Foto: Subaru

Alle Welt spricht von elektrischer Mobilität, wenigstens ein Hybridantrieb soll das Modellprogramm zeitgemäßer gestalten. Bei Subaru, der kleinen, aber feinen japanischen Allradmarke, die fast alle Baureihen mit einem 4x4-Antrieb ausstattet und bei den meisten Angeboten auf einen Boxermotor setzt, ist das anders.

Der nach eigenen Angaben weltgrößte Hersteller von allradgetriebenen Personenwagen sieht sich selber als Pionier der Allradtechnik. 1972 brachte Subaru den ersten 4x4-Pkw auf den Markt. Bis heute wurden mehr als 22 Millionen Fahrzeuge produziert, davon über 17,3 Millionen Allrad-Fahrzeuge. Ein Boxermotor wurde rund 18,4 Millionen Autos unter die Haube gepflanzt, sechs Mal holte die Marke den Titel des Rallye-Weltmeisters.

In Deutschland ist Subaru seit 1980 präsent und hat bei uns die überschaubare Zahl von rund 390 000 Allrad-Fahrzeugen verkauft. Man wolle zunächst weiterhin auf Hybridisierung oder Elektrifizierung verzichten, stellte erst vor Kurzem Geschäftsführer Christian Amenda bei einer Veranstaltung klar.

Subaru werde weiterhin eigenständige Wege gehen und sich den Boxermotor sowie den symmetrischen Allradantrieb weiter als Extravaganzen leisten. Dass Subaru eine Hybridisierung dauerhaft scheut, schließt Amenda jedoch aus. Auf die Plug-in-Lösungen (Verbrennungs- plus Elektromotor mit aufladbarer Batterie) anderer Hersteller wolle man jedoch nicht zurückgreifen, sondern saubere und technisch interessante Lösungen in Eigenregie entwickeln. Das könne auch Technik sein, die sich abseits vom Mainstream bewege, so Amenda, ohne jedoch konkreter zu werden.

Dass Subaru die hohen Kosten einer Eigenentwicklung in Kauf nimmt, spricht für die Schaffenskraft der Marke. Selbst große Anbieter haben sich unter dem erheblichen Kostendruck und dem hohen Aufwand für die Entwicklung alternativer Antriebe dazu entschlossen, mit anderen Herstellern oder Zulieferern wie etwa ZF zusammenzuarbeiten.

Deutlicher wird der deutsche Geschäftsführer bei Betrachtungen zur Zukunft des Dieselmotors. Für Subaru habe der Diesel keine Zukunft, sagt Amenda. Damit folgt Subaru der Meinung anderer Hersteller wie etwa Honda, die mangels Nachfrage dem Diesel keine Chancen mehr geben, auch wenn dessen niedrigere CO2-Emissionen helfen würden, die ehrgeizigen Abgas-Vorgaben der EU zu erfüllen.

Die Umstellung vom bisherigen NEFZ- auf den neuen WLTP-Messzyklus zur Ermittlung des Normverbrauchs hat Subaru im Gegensatz zu anderen Herstellern geräuschlos und geschmeidig gemeistert. Am Absatz hat die neue Norm  nichts geändert. Subaru hat in Deutschland die geplanten Stückzahlen auf die Straße bringen können. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sich der Marktanteil aufgrund der Lieferengpässe anderer Anbieter sogar verdoppelt. „2018 werden wir noch besser abschließen als das Jahr zuvor“, prognostiziert Amenda.

Von Januar bis November hat Subaru nach eigenen Angaben in deutschland insgesamt 6905 Autos verkauft. Spitzenreiten ist der Subaru XV, für den sich in genannten Zeitraum 2729 Kunden entschieden haben. Auf Platz zwei folgt der Forester, den 1904 Käufer wählten, auf Platz drei der Outback mit 609 Verkäufen. Weitere Modelle sind Impreza, Levorg und WRX STi, der der Rallye-Tradition der Marke entstammt.

Musterschüler für Subaru ist die Schweiz. Bei den Eidgenossen genießt die Marke den Ruf eines Mercedes-Benz unter den Allrad-Fahrzeugen. Das ist in einem Markt ohne eigene Automobilhersteller gewiss eine weitgehend neutrale Einschätzung durch die Kunden, wenngleich die Schweizer aufgrund ihrer topografischen Gegebenheiten kaum eine Antriebsart beim Auto mehr schätzen als den Allradantrieb.

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