Automobil Subaru Forester: Sanfter Elektro-Kick für den Boxermotor

Friedberg · Subaru erneuert seinen Klassiker Forester und rüstet ihn und den kompakteren XV mit einem milden Hybridantrieb aus.

 Anders als übliche Mildhybrid-Antriebe mit Starter-Generator ermöglicht es das System im erneuerten Subaru Forester, eine Strecke von immerhin 1,6 Kilometer rein elektrisch zurückzulegen.

Anders als übliche Mildhybrid-Antriebe mit Starter-Generator ermöglicht es das System im erneuerten Subaru Forester, eine Strecke von immerhin 1,6 Kilometer rein elektrisch zurückzulegen.

Foto: Subaru

SUVs werden immer beliebter. Um die weiter verschärften Abgaswerte einhalten zu können, reagieren die Autobauer zunehmend mit der Hybridisierung ihrer Modelle. Subaru geht diesen Weg mit einem Mild-Hybrid im komplett erneuerten Urgestein Forester und dem aktuellen, kleineren XV. Der Forester kommt zum Jahreswechsel für wenigsten 34 990 Euro auf die Straßen.

Das 4,63 Meter lange SUV ist seit mehr als 20 Jahren im Subaru-Programm und bleibt weiterhin seinen klassischen Grundzügen treu. Permanenter Allradantrieb und ein Vierzylinder-Boxer sind seit jeher charakteristisch. Der Saugmotor mit 2,0 Litern Hubraum leistet 150 PS/110 kW und kommt auf 194 Newtonmeter Drehmomentspitze. Unterstützt wird er beim Beschleunigen von einem Elektromotor mit 16,7 PS (12,3 kW), der im stufenlosen Automatikgetriebe integriert ist und gleichzeitig als Anlasser und Generator dient.

Im Schubbetrieb wandelt er Bewegungs- und Bremsenergie in elektrische Energie um und speichert sie in einer mit 118 Volt Spannung arbeitenden Batterie über der Hinterachse. Ihre Leistung reicht, um den eBoxer mit Tempo 40 maximal 1,6 Kilometer weit rein elektrisch antreiben zu können.

Der Verbrauch sinkt durch den eifrigen Einsatz des elektrischen Helferleins nach Angaben des Herstellers um 0,7 Liter im alten NEFZ-Testzyklus auf 6,7 Liter für 100 Kilometer. Mit der neuen, strengeren WLTP-Messung sind es 8,1 und bei unseren Testfahrten 8,4 Liter, die sich der Boxer genehmigt.

Die Unterstützung ist spürbar und auch notwendig. Denn ohne Turboaufladung verlangt der Verbrenner nach Drehzahl, der Elektromotor hilft, diese zu senken. Dennoch sind die Fahrleistungen eher gemütlich. 188 km/h liegen bei Höchstgeschwindigkeit an. 11,8 Sekunden vergehen beim Sprint von 0 auf 100 km/h. Und dies, obwohl der Forester mit 1660 Kilogramm Leergewicht noch gar nicht zu den schwereren Vertretern seiner Art gehört.

Sanft abgestimmt passt die Federung zu diesen Tugenden. Mehr Dynamik vermittelt die direkt wirkende Lenkung. Großes Lob gibt es für die Bremsen, weich und feinfühlig sprechen sie trotz der Rekuperationsfunktion an.

Der neue Forester ist länger, breiter und flacher geworden, das Design vermittelt Robustheit. Er nutzt als drittes Modell der Marke die deutlich steifere globale Subaru-Plattform. Innen weisen Materialwahl und Verarbeitung ein hohes Qualitätsniveau aus. Das Raumangebot ist vor allem für die Rückbankpassagiere besser geworden. Drei Zentimeter mehr Radstand machen mehr Kniefreiheit möglich.

Fürs Gepäck findet sich ebenfalls ordentlich Platz. 509 Liter fasst der Kofferraum trotz der unter seinem Boden liegenden Batterie, nach dem Umklappen der Rückbank und dachhoch beladen steigt das Volumen auf 1779 Liter. Durchschnittlich fällt die Anhängelast aus, 1870 Kilogramm darf der Forester auf den Haken nehmen.

Neu sind zusätzliche Sicherheitsassistenten an Bord. So schützt die Notbremsfunktion künftig auch beim Zurücksetzen vor Kollisionen. Außerdem führt Subaru eine Fahrererkennung und -Überwachung ein, die über eine Infrarotkamera im Innenspiegel Unaufmerksamkeit oder Müdigkeit des Chauffeurs bemerken kann und mit akustischen Warnsignal zur Ordnung ruft. Bis zu fünf verschiedene Fahrer kann dass System speichern. Das erlaubt es, die Fahrbedingungen so einrichten, wie es ihren Wünschen entspricht.

Eine zusätzliche Funktion hat das Allradmanagementsystem X-Mode bekommen. Es lässt sich auf zwei verschiedene Untergründe mit unterschiedliche Haftungsgraden abstimmen.

Der kompaktere, 4,47 Meter lange Subaru XV wird Anfang nächsten Jahres ebenfalls mit dem Mild-Hybrid-Antrieb und identischer Konfiguration des Antriebsstrangs zum Preis von 30 690 Euro angeboten. Er erreicht damit eine Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h und spurtet in 10,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Er verbraucht im NEFZ-Zyklus 6,5 Liter Benzin, nach WLTP-Standard sind es 7,9 Liter.

 Auch den kompakten, 4,47 Meter langen XV bietet Subaru ab Anfang nächsten Jahres für 30 690 Euro mit dem neuen Mildhybrid-Antrieb an.

Auch den kompakten, 4,47 Meter langen XV bietet Subaru ab Anfang nächsten Jahres für 30 690 Euro mit dem neuen Mildhybrid-Antrieb an.

Foto: Subaru

Als sportlichere SUV-Variante sind seine Eigenschaften als Zugwagen eher bescheiden. Er darf lediglich 1270 Kilogramm anhängen. Bei beiden Modellen kann der Kunde zwischen den Ausstattungen Komfort, Active, Trend und Platinum wählen. Eine Absage erteilt Subaru dem Dieselmotor. Als Antriebsvarianten zum Hybridsystem stehen ausschließlich zwei weitere Benzinmotoren zur Wahl.

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