Sparen hält im Winter die Autobatterie bei Laune

Je kürzer die Fahrtstrecke, desto wichtiger ist im Winter der sparsame Umgang mit elektrischer Energie im Auto. Nachladen sorgt für sicheren Start und verdoppelt die Akku-Lebensdauer.

Saarbrücken. Häufigste Pannenursache beim Auto ist noch immer die Elektrik, und hier insbesondere die Batterie. Am richtig kalten Morgen röchelt der Anlasser müde, der Akku macht schlapp. Kälte lähmt alle chemischen Vorgänge, die Leistung sinkt. Der Motor mit seinem kältesteifen Öl verlangt aber besonders viel Kraft beim Starten.

Pannendienst oder Werkstätten verkaufen in diesen Fällen gern eine neue Batterie. Oft ist sie aber nicht nötig. Aufladen und hernach vernünftiger Umgang mit den Stromverbrauchern würden genügen. Aufladen kann jeder selbst mit einem Kleinlader. Er erfordert allerdings einen Stromanschluss, also eine Garage oder einen Platz, der mit einem Kabel erreichbar ist. In einer Nacht ist der Akku wieder geladen. Früher konnte man ihn auch ausbauen und zuhause laden. Die heutige Elektronik nimmt es aber unter Umständen übel, wenn ihr der Strom abgeklemmt wird. Zumindest muss ein Radio-Code wieder neu eingegeben werden. Vorsichtige Leute laden zumindest in den kalten Nächten regelmäßig. Die Batterie dankt es mit viel längerer Lebensdauer.

Wenn es sich nur darum dreht, rasch wieder flott zu werden, helfen Starthilfekabel und Anschieben, besser Anrollen am Gefälle. Noch einfacher ist dieser alte Trick: Gehäusedeckel abnehmen, heiße Gummi-Wärmflasche auf den Akku legen. Er kann dadurch möglicherweise so weit aufgewärmt werden, dass er wieder aufwacht. Sollten sich die Startschwierigkeiten am nächsten kalten Morgen wiederholen, muss der Akku vollgeladen werden. Vier Kilometer Fahrt bis zur Arbeitsstelle reichen dafür nicht. Sie sind vielmehr der Grund für den schlappen Akku. Bei Kälte gibt er nicht nur unwillig Strom ab, er lädt auch nur ganz langsam. Besonders, wenn Haupt- und Nebelscheinwerfer eingeschaltet sind, dazu Heizgebläse, Heckscheiben- und Sitzheizung. Für die Akkuladung bleibt da kaum noch etwas übrig. Abhilfe bringen allein längere Fahrten mit wenig eingeschalteten Verbrauchern.

Eine Belastung für den Stromhaushalt sind auch Start-Stopp-Systeme. Die zusätzlichen Startvorgänge kosten Strom, während der Haltephasen mit abgestelltem Motor hängen aber alle Verbraucher an der Batterie. Diese ist eine Spezialausführung und bei Ausfall viel teurer als die Zehntelliter an Kraftstoff, die das Start-Stopp-System einspart.

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