Test Sommerreifen ohne echte Schwächen

Stuttgart · Ein Test von neun Produkten zeigt, dass gute Reifen nicht teuer sein müssen. Der zweitgünstigste Pneu wurde Testsieger.

 Gute Sommerreifen zeichnen sich auch durch sichere Fahreigenschaften bei Nässe aus. Zudem spielen die Bremswege auf trockener und nasser Fahrbahn in Tests eine wichtige Rolle.

Gute Sommerreifen zeichnen sich auch durch sichere Fahreigenschaften bei Nässe aus. Zudem spielen die Bremswege auf trockener und nasser Fahrbahn in Tests eine wichtige Rolle.

Foto: dpa-tmn/Klaus-Dietmar Gabbert

(np) Was die neue Generation der Sommereifen für Fahrzeuge der Kompakt- und Mittelklassen taugt, haben die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), der Auto-Club Europa (ACE) und der Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (Arbö) getestet. Alle Reifen schnitten mindestens mit der Note empfehlenswert oder sogar sehr empfehlenswert ab. Kein Produkt ist schlecht.

Verglichen wurden neun Sommerreifen des Formats 225/45 R 17 mit dem VW Golf der achten Generation als Testfahrzeug. Diese Reifengröße ist passend für viele Kompakt- und Mittelklasse-Pkw wie zum Beispiel Audi A3 und A4, BMW 1er, 2er, 3er, Honda Civic, Mercedes A-, B- und C-Klasse, Opel Astra und Zafira, Peugeot 308, Seat Leon, Skoda Octavia, Toyota Corolla, VW Golf und einige weitere Modelle

Die getesteten Reifen waren: BF Goodrich Advantage, Continental Premium Contact 6, Falken Azenis FK510, Goodyear EfficientGrip Performance 2, Laufenn S Fit EQ+, Maxxis Premitra 5, Michelin Primacy 4, Nexen N‘fera Sport SU2 und Nokian Wetproof.

Testsieger und zugleich der zweitgünstigste Reifen des Vergleichs ist der Nexen N‘fera Sport SU2. Dicht gefolgt vom Nokian Wetprooof, der mit einem Preis von unter 100 Euro pro Reifen ebenfalls zu den preiswerteren Pneus zählt. Platz drei teilen sich der Maxxis Premitra 5 und der Falken Azenis FK510. Von allen getesteten Sommerreifen erreichen fünf die Auszeichnung sehr empfehlenswert, die restlichen vier werden mit dem Prädikat empfehlenswert ausgezeichnet. Das zeigt, dass die Reifen immer besser werden.

Auf trockener Fahrbahn erzielten alle Reifen im Test sehr gute Ergebnisse. Beim Bremsentest aus 100 km/h gewann der Continental Premium Contact 6 mit einem Bremsweg von 34,5 Metern. Selbst die Reifen mit den längsten Bremswegen im Test, Goodyear und Maxxis, kommen nach 36,1 Metern zum Stillstand. Trotz der sehr guten Werte bedeutet das aber auch, dass der Golf mit den Continental-Reifen bereits zum Stillstand gekommen ist, während er mit den Wettbewerbern von Goodyear oder Maxxis noch etwas mehr als 20 km/h auf dem Tacho hat.

Der Fahr- und Bremstest auf Nässe zeigt größere Unterschiede. Beim Bremstest auf nasser Fahrbahn kommt der Michelin-Reifen nach 48 Metern zum Stopp, erst nach 56,9 Metern kommt das Testfahrzeug mit dem Maxxis-Pneu zum Stillstand. Das sind deutliche 8,60 Meter mehr. Die restlichen Modelle verzeichneten einen mittleren Bremsweg zwischen 52,1 und 53,9 Metern. Bei den Aquaplaning-Eigenschaften, gemessen bei einer Wasserhöhe von neun Millimetern, war der Testwagen mit den Reifen von Maxxis am längsten lenk- und beherrschbar.

In der Umweltwertung stachen der Goodyear und der Michelin mit sehr guten Ergebnissen heraus, während die restlichen Reifen durchweg mittlere Bewertungen erzielten. Kein Pneu machte durch besonders negative Eigenschaften auf sich aufmerksam. Beim Vorbeifahrgeräusch zeigten aber alle Reifen durchweg deutlichen Nachbesserungsbedarf.

Preislich bewegen sich alle getesteten Pneus zwischen 77 und 114 Euro je Stück. Der Michelin ist der teuerste Sommerreifen im Test, Maxxis und Laufenn sind die günstigsten. Im preislichen Mittelfeld rangieren Nexen (83 Euro), Nokian (92 Euro) und der Falken (93 Euro), gefolgt vom BF Goodrich (96 Euro). Die restlichen Reifen liegen über der Marke von 100 Euro.

Mit 157 von insgesamt 190 Punkten erzielte der Reifen Nexen N‘fera Sport SU2 des südkoreanischen Herstellers Nexen die höchste Gesamtpunktzahl im Test und ist in Summe der beste der neun getesteten Sommerreifen im Jahr 2021. Nokian (153), Maxxis, Falken (beide 152) und der Michelin (151) bilden das Mittelfeld. Auch die im Test schlechter platzierten Reifen von Continental, Laufenn (beide 146), BF Goodrich (144) und Goodyear (143) erreichten noch die Bewertung empfehlenswert.

 Der Sieger im Sommerreifentest ist der Nexen N‘fera Sport SU2 (links), auf dem zweiten Platz landete der Nokian Wetproof aus Finnland (Mitte), und als Dritter rollte der Maxxis Premitra 5 über die Ziellinie.

Der Sieger im Sommerreifentest ist der Nexen N‘fera Sport SU2 (links), auf dem zweiten Platz landete der Nokian Wetproof aus Finnland (Mitte), und als Dritter rollte der Maxxis Premitra 5 über die Ziellinie.

Foto: Werk
Sommerreifen für Pkw der Kompakt- und Mittelklasse ohne echte Schwäche
Foto: Werk
 Sommerreifen Maxxis Premitra 5

Sommerreifen Maxxis Premitra 5

Foto: Werk

Alle Reifen liegen in der Bewertung auf hohem Niveau eng beieinander. Einen Null-Fehler-Reifen gibt es aber noch nicht.

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