Automobil Auch preiswerte Sommerreifen bieten überzeugende Leistungen

Saarbrücken · Wer neue Sommerreifen braucht, darf sich getrost bei den Zweitmarken der großen Hersteller umsehen. Vorsicht gilt noch immer für manche Billigreifen aus Fernost. Auch wenn sich der Winter in den letzten Monaten rar machte, hat die Empfehlung Sinn, in der kalten Jahreszeit Winterreifen zu nutzen.

 Weil sie vom Wechsel von Winter- und Sommerreifen genervt sind, entscheiden sich viele Autofahrer für Ganzjahresreifen.

Weil sie vom Wechsel von Winter- und Sommerreifen genervt sind, entscheiden sich viele Autofahrer für Ganzjahresreifen.

Foto: dpa-tmn/Fabian Sommer

Sie sind gedacht für Matsch und Schnee, für tiefe Temperaturen. Eine weiche Lauffläche haftet besser auf kalten, nassen Straßen. Feine Einschnitte (Lamellen) sollen selbst auf Eis Wirkung entfalten.

Steigen die Temperaturen aber wesentlich über zehn Grad, wird das Wintergummi zum Nachteil. Sommerreifen ermöglichen dann kürzere Bremswege, ihre steiferes Profil ohne Lamellen ergibt dazu ein direkteres Gefühl in der Lenkung. Verboten sind M+S-Profile im Sommer nicht, manchmal aber sind Tempogrenzen einzuhalten.

Viele fahren heute beim Radwechsel zum Händler oder zur Werkstatt. Das kostet – und etwas mehr noch, wenn die nicht benötigten Räder gleich eingelagert werden. Bei neueren Wagen sind auch neue Signalgeber für das (direkte) Reifendruck-Kontrollsystem fällig. Dazu müssen die Reifen abgezogen, dazu muss die Elektronik kalibriert werden. Auf alle Fälle ist das ein Job für die Werkstatt.

Winterreifen mit weniger als vier Millimetern Profil können sparsame Naturen auf dem Auto lassen und vollends aufbrauchen. Sie sollten dabei aber das etwas schwächere Bremsvermögen speziell auf Nässe im Hinterkopf haben. Wer selbst auf Sommerreifen wechselt, sollte im Umgang mit Kreuz- und Drehmomentschlüssel etwas geübt sein. Beim Montieren muss man auf die Fahrtrichtungspfeile an den Reifen achten. An der Tankstelle muss später der Luftruck der Sommerräder korrigiert werden. Die Radschrauben sollte man nach 50 Kilometern sicherheitshalber noch einmal nachziehen.

1,6 Millimeter Profiltiefe, gemessen an der dünnsten Stelle, sind für Sommerreifen das gesetzliche Minimum. Sicherheitsbewusste Leute empfehlen drei Millimeter. Sind nur zwei Reifen gefährlich dünn, genügt es vielleicht, nur sie zu erneuern. Die besseren Reifen gehören immer auf die Hinterachse, auch bei Frontantrieb. Denn ein Haftungsverlust hinten lässt den Wagen schleudern. Über die Vorderräder rutscht er viel harmloser zum Kurvenaußenrand. Er bremst sich dabei ab, das lässt sich viel leichter beherrschen als Schleudern.

Vor dem Kauf neuer Reifen lohnt sich ein Blick in die aktuellen Testberichte. Sie offenbaren gerade in diesem Jahr, dass die Zweitmarken der großen Hersteller deren Premiumprodukten oft nicht oder nur wenig nachstehen, aber viel weniger kosten. Selbst noch preiswertere (Fernost-)Hersteller haben offensichtlich dazu gelernt. Manche bieten durchaus passable Leistungen – freilich nicht alle.

Immer mehr Autobesitzer würden gern auf unterschiedliche Reifen für Sommer und Winter verzichten, erst recht, wenn zusätzlich Geber für ein Druckkontrollsystem Kosten verursachen. Eine Alternative sind Ganzjahresreifen. Die großen Hersteller wenigstens bieten Produkte, die ihren Namen gerecht werden. Sie sind brauchbar sowohl auf Schnee und im kalten nassen Winter als auch bei Trockenheit und höheren Temperaturen. Gerade bei Ganzjahresreifen gab es in den letzten Jahren große Fortschritte.

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