Neues Skoda-Flaggschiff für sieben Matrosen

Weiterstadt · Die tschechische VW-Tochter Skoda folgt mit dem Kodiaq als großem Bruder des erfolgreichen Yeti dem Zug der Zeit zum geräumigen Hochbeiner. Viele elektronische Fahrhilfen erhöhen die Sicherheit.

 Das große Skoda-SUV Kodiaq kommt im nächsten März in den Handel. Der Preis ist noch unbekannt.

Das große Skoda-SUV Kodiaq kommt im nächsten März in den Handel. Der Preis ist noch unbekannt.

Eigentlich hat Skoda schon ein Flaggschiff in Gestalt des Superb, als Kombi oder Limousine. Wenn es aber um die Höhe des Fahrzeugs und die Anzahl der Matrosen an Bord geht, kommt der Titel unzweifelhaft dem neuen Kodiaq zu. Denn er überragt den 1,48 Meter hohen Superb um 20 Zentimeter, und er ist der erste moderne Skoda, der auf Wunsch als Siebensitzer angeboten wird.

Der tschechische Autobauer hat es mit der Kälte: Der kompakte Yeti ist nach dem legendären Schneemenschen benannt, der größere Bruder trägt den Namen eines Bären, der auf einigen Inseln im Süden von Alaska lebt: Kodiaq. Wie jener kommt auch das Auto im Gelände voran, jedenfalls, wenn es mit Allradantrieb gekauft wird.

Skoda-Designer Josef Kaban hat dem Kodiaq ein starkes Gesicht gegeben, das vor allem mit den senkrechten Doppelstäben im großen Kühlergrill schon beinahe wieder Abschied nimmt von der in den letzten Jahren gezeigten Schlichtheit. Zu beiden Seiten des Grills erstrecken sich schlanke Scheinwerfer, deren Tagfahrlicht an Hockeyschläger erinnert. Vielleicht ist das eine Verbeugung vor der begeisterten Eishockeynation Tschechien. Ganz unten zieht sich ein zweiter Lufteinlass hin und betont die Breite.

Viel schwieriger ist es heutzutage, eine markentypische Heckpartie zu entwerfen. Das stilisierte C der Rückleuchten, das Skoda erstmals zeigte, wird inzwischen von anderen nachgeahmt. In die große Gepäckraumklappe gezogene Lichter sieht man allenthalben. Um die Markenzugehörigkeit des Kodiaq zweifelsfrei zu erkennen, muss man sich auf das Skoda-Emblem mit dem geflügelten Pfeil verlassen.

Vorn an der Armaturentafel sind je zwei Lufteinlässe dem Fahrer und Beifahrer zugeordnet, dazwischen ist ein großer Bildschirm oberhalb der Mittelkonsole eingelassen. In der fünfsitzigen Version stehen 650 Liter Gepäckraum zur Verfügung. Kauft man zwei weitere vollwertige Sitze für die dritte Reihe dazu, bleibt dahinter nur noch Platz für Kleinkram. Das gesamte Gestühl im Fond lässt sich umlegen. Dann entsteht eine ebene Fläche.

Die beiden 2,0-Liter-Dieselmotoren leisten 150 PS/110 kW und 190 PS/140 kW und verbrauchen nach der Norm zwischen fünf und sechs Litern Kraftstoff, je nachdem, ob sie auf Front- oder Allradantrieb, auf ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine siebenstufige DSG-Automatik ausgelegt sind.

Weiterhin stehen drei Benzintriebwerke zur Auswahl. Aus 1,4 Liter Hubraum werden 125 PS/ 92 kW und 150 PS/110 kW entwickelt, dazu kommt ein 2,0-Liter-Benziner mit 190 PS/140 kW. Die werksseitig angegebenen Verbrauchswerte reichen von glatten sechs bis 7,3 Litern Super. Bekanntermaßen müssen auf der Straße mindestens ein bis zwei Liter hinzugerechnet werden.

Unter den elektronischen Fahrhilfen im neuen Skoda Kodiaq sind als Besonderheiten ein Anhängerrangierassistent und ein Rangierbremsassistent der Erwähnung wert. Der eine übernimmt bei langsamer Rückwärtsfahrt mit einem Anhänger das Lenken, der andere bremst bei der Fahrt nach hinten, sobald die Parksensoren ein Hindernis erkennen.

In Bauart, Länge und Anzahl der Sitze zielt der neue Skoda auf den Hyundai Grand Santa Fe, der eben einer Modellpflege unterzogen wurde. Der Kodiaq feiert auf dem Pariser Salon (1. bis 16. Oktober) Premiere und soll im März nach Deutschland kommen. Zu genauen Preisen mochte sich Skoda bei der ersten Vorstellung über ein halbes Jahr vor der Markteinführung noch nicht äußern. Die hinter vorgehaltener Hand gehandelte Summe von etwa 25 000 Euro ist ein reiner Schätzpreis.

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 In der Mitte der Armaturentafel sitzt ein großer Bildschirm.

In der Mitte der Armaturentafel sitzt ein großer Bildschirm.

 Am Heck ist der Kodiaq nicht eindeutig zu erkennen. Fotos: Skoda

Am Heck ist der Kodiaq nicht eindeutig zu erkennen. Fotos: Skoda

Ausführung:Mittelklasse-SUVPreis:circa 25 000 EuroLänge:4,70 MeterBreite:1,88 MeterHöhe:1,68 MeterRadstand:2,79 MeterLeergewicht:1527 KilogrammZuladung:575 Kilogramm Gepäckraum:659 - 2065 LiterAnhängelast:1600 KilogrammMotor:4-Zylinder-BenzinerHubraum:1395 ccmLeistung:125 PS/92 kWDrehmoment:200 Nm von 1400 bis 4000 U/minAbgasnorm:Euro 6CO{-2}-Ausstoß:140 g/kmSpitze:190 km/h0 auf 100 km/h:10,7 SekundenNormverbrauch:6,0 Liter Super

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