Neues Auto kostenlos im Tausch gegen Daten

Hamburg · (np) In Zukunft könnten Autofahrer einen Neuwagen völlig kostenlos bekommen, wenn sie bereit sind, alle Daten, die während der Fahrten erhoben werden, interessierten Firmen zur freien Verfügung zu stellen. Das erklärt der US-amerikanische Unternehmensberater und Softwarespezialist John Ellis in der Zeitschrift Auto-Bild.

Zumindest werde die Abtretung der Nutzungsrechte an im Fahrzeug generierten Daten den Preis von Neuwagen drastisch reduzieren - bis hin zum Gratis-Auto. Ellis, der unter anderem für Ford und Motorola gearbeitet hat, sagt: "Ein solches Geschäftsmodell funktioniert." Schon heute generieren über 100 Sensoren in modernen Automodellen Daten, die via Internet in Echtzeit ausgewertet werden können. Könnten Technologiefirmen frei darauf zugreifen, könnten sie Datenpakete schnüren und sie "für Tausende Euro verkaufen", glaubt Ellis.

Auch der Hamburger Zukunftsforscher Peter Wippermann hält dieses Szenario für realistisch. Die Autohersteller selbst seien aber "zu langsam", um selbst die Rolle des Datenhändlers zu übernehmen, meint Wippermann. Sie würden in einem solchen Modell eher zum Zulieferer der IT-Industrie degradiert.

90 Prozent der europäischen Autofahrer finden, dass die Daten eines vernetzten Autos dem Fahrer gehören. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Internationalen Dachverbands des Automobils (FIA) in zwölf europäischen Ländern.

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