Sternenhimmel im Januar 2019 Eine totale Mondfinsternis in dunklem Rot

Stuttgart · Im Januar sorgen auch die Meteore des Quadrantiden-Stromes für ein besonderes Spektakel am Nachthimmel.

 Der Sternenhimmel im Januar 2019

Der Sternenhimmel im Januar 2019

Foto: SZ/Müller, Astrid

(dpa) Herausragendes Ereignis am Sternenhimmel im Januar ist gleich zu Jahresbeginn die totale Mondfinsternis. Sie findet am 21. Januar in den frühen Morgenstunden statt. Die Vollmondposition wird um 6.16 Uhr im Sternbild Krebs erreicht. Bereits um 4.34 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde. Um 5.41 Uhr ist er vollständig in den Kernschatten hineingewandert, die Totalität beginnt.

Sie dauert bis 6.44 Uhr. Danach schiebt sich unser Nachbar im All langsam aus dem Kernschatten, bis er ihn um 7.51 Uhr endgültig verlässt. Kurz darauf geht der Vollmond im Nordwesten unter. Während der Totalität ist der Mond nicht unsichtbar, sondern leuchtet in einem dunklen Rot. Da er am gleichen Tag abends mit 357 340 Kilometern seine geringste Distanz zur Erde erreicht, erscheint der verfinsterte Mond besonders groß.

Bereits am 9. Januar frühmorgens passiert der Mond seinen erdfernsten Bahnpunkt, wobei ihn 406 120 Kilometer von uns trennen. Neumond tritt am 6. Januar um 2.28 Uhr ein. Dabei bedeckt der dunkle Mond zwei Drittel der Sonne, es kommt zu einer partiellen Sonnenfinsternis, die aber von Europa aus nicht beobachtet werden kann.

Venus ist am Morgenhimmel über dem Südosthorizont gut zu sehen. Mit Jupiter, der ebenfalls am Morgenhimmel vertreten ist, liefert sich der Planet der Liebesgöttin ein Wettrennen. Am 22. Januar überholt die schnellere Venus den Riesenplaneten, der gemächlich durch das Sternbild Schlangenträger wandert.

Ein spektakulärer Himmelsanblick bietet sich Sternfreunden am Monatsletzten gegen 6.30 Uhr morgens tief am Südosthimmel, wenn zwischen den beiden hellsten Planeten Venus und Jupiter die Sichel des abnehmenden Mondes zu sehen ist.

Mars ist der einzige helle Wandelstern, der noch am Abendhimmel vertreten ist. Obwohl seine Helligkeit weiter abnimmt, fällt er immer noch auf. Am frühen Abend sieht man Mars hoch im Süden, gegen 22 Uhr im Westen. Der Rote Planet wandert durch das Sternbild Fische. Schon am 2. Januar überschreitet er den Himmelsäquator und wechselt von der Süd- auf die Nordhälfte des Firmaments.

In den ersten zehn Januartagen flammen die Meteore des Quadrantiden-Stromes auf. Das ausgeprägte Maximum ist in der Nacht vom 3. auf 4. Januar zu erwarten, wobei bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde aufblitzen. In diesem Jahr stört kein Mondlicht die Beobachtungen. Da der Ausstrahlungspunkt im Sternbild Bootes liegt, heißen diese Meteore auch Bootiden. Die Meteore flitzen am Himmel in alle Richtungen.

Der abendliche Winterhimmel ist besonders reich an hellen Fixsternen. Zu keiner anderen Jahreszeit bietet er auf der Nordhalbkugel der Erde einen so beeindruckenden Anblick. Auch die Milchstraße schmückt den Winterhimmel. Allerdings sieht man ihr zart schimmerndes Lichtband nur fernab vom irdischen Lichtsmog.

Das Leitsternbild des Winterhimmels ist der Orion. Er fällt besonders auf und ist daher leicht zu erkennen. Gegen 22 Uhr sieht man ihn hoch im Süden. Ein heller rötlicher Stern deutet die östliche Schulter des Orion an. Er heißt Beteigeuze, was arabisch Schulter bedeutet. Der zweite helle Stern markiert den westlichen Fuß des Orion und wird Rigel genannt. Der Name kommt ebenfalls aus dem Arabischen und heißt Fuß. Rigel funkelt in einem bläulich-weißen Licht. Zwischen Beteigeuze und Rigel stehen drei Sterne auffällig in einer Reihe. Sie stellen den Gürtel des Orion dar.

Tief im Südosten flackert unübersehbar der blauweiße Sirius. Er ist der Hauptstern im Bild Großer Hund. Sirius ist der hellste Fixstern am irdischen Firmament. Nur Venus und Jupiter sowie gelegentlich Mars übertreffen Sirius an Helligkeit. Ein wenig höher als Sirius steht der gelbliche Stern Prokyon im Kleinen Hund.

Blickt man senkrecht nach oben, so sieht man die helle, gelbliche Kapella im Sternbild Fuhrmann. Knapp südwestlich des Fuhrmann nimmt der Stier seinen Platz ein. Sein Hauptstern Aldebaran leuchtet gelblich-rötlich. Dem Stier folgen im Tierkreis die Zwillinge, die im Wesentlichen von zwei Sternenketten dargestellt werden. An den östlichen Enden beider Ketten stehen zwei helle Sterne: Kastor und Pollux. Die sechs hellen Sterne Kapella, Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon und Pollux bilden das Wintersechseck. Es sieht wie eine Halskette aus.

Der Große Wagen schwingt sich im Nordosten empor, während die Kassiopeia, das Himmels-W, im Nordwesten herabsinkt. In unseren Breiten sind die beiden Sternbilder zirkumpolar, gehen also nie unter und sind in jeder klaren Nacht zu sehen.

Die Sonne wandert schon wieder entlang des aufsteigenden Teils ihrer Jahresbahn, weshalb die Tageslänge im Januar um rund eineinviertel Stunde zunimmt. Die Mittagshöhe steigert sich um fast sechs Grad.

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